Helfer der ersten Stunde
Hansjörg Gamper weist Läufern beim Sparkasse Marathon den Weg über die Seebühne.
lustenau. (VN-akp) Beim Sparkasse-3-Länder-Marathon am Sonntag sind rund 800 Ehrenamtliche im Einsatz. Wie das Event feiert auch Hansjörg Gamper als Helfer sein zehnjähriges Jubiläum. Der 74-jährige Lustenauer steht an einem prominenten Ort, nämlich auf der Bregenzer Seebühne. Begleitet von den Klängen von Carmen laufen am Sonntag Tausende Sportler über die weltbekannte Festspielbühne. Die Passion, welche die Athleten antreibt, kennt Gamper aus eigener Erfahrung. „Sich mit anderen zu messen, über seine Grenzen gehen und die Freude des Zieleinlaufs sind unvergessliche Momente“, schwärmt er. Mit 30 Jahren begann der ehemalige Maschinenmechaniker mit dem Rennradfahren und bestritt Hobbyrennen in Vorarlberg und der Schweiz. Der Spaß stand stets im Vordergrund. Während eines Strandurlaubs in Italien kam Gamper auf den Geschmack am Laufen. „Ich habe eine Ausschreibung für einen Zehn-Kilometer-Bewerb entdeckt und bin einfach mitgerannt, in Strandsandalen“, beschreibt er lachend. Es folgten seine erste Teilnahme am Ötztaler Radmarathon und sein erster Triathlon in Innsbruck. Schwimmen, Radfahren und Laufen zählten von diesem Zeitpunkt an zu Gampers Lieblingsbeschäftigungen. Er absolvierte zahlreiche Wettkämpfe auf unterschiedlichem Terrain, wie Ironman-Bewerbe oder Marathons. „Nur Bregenz fehlt in der Bilanz, weil ich da immer als Helfer im Einsatz war.“ In der Altersklasse 55 bis 60 Jahre eroberte der Lustenauer den österreichischen Meistertitel bei den Masters im Ironman-Bewerb. Seine Bestzeit über die Distanz von 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen liegt bei 10:20 Stunden. Auf die Frage nach dem landschaftlich schönsten Ironman meint er lachend: „Diese Wettkämpfe sind so hart, da hast du überhaupt keine Zeit, um auf die Landschaft zu blicken.“ Ähnlich ist es ihm wohl bei seinen drei Teilnahmen am früheren Trans Vorarlberg Triathlon von Lochau auf die Bielerhöhe ergangen, als sie auf 2037 Metern Höhe von Schneefall empfangen wurden. „Schon das Wasser beim Start im Bodensee hatte nur gefühlte 16 Grad. Neoprenanzüge gab es damals nicht. Wir trugen Badehosen oder zum Teil Surfanzüge ohne Ärmel. Teilweise sind wir in Radhosen geschwommen, das sparte Zeit in der Wechselzone“, blickt er zurück und meint: „Der Sport und die Ausrüstung haben sich enorm weiterentwickelt.“
Regelmäßige Bewegung
Auch für Bergläufe konnte sich der dreifache Familienvater begeistern. Unter anderem hat er zwei Mal am Jungfrau-Marathon teilgenommen, die letzten zwei Jahre war er dort als Helfer im Einsatz. „Aufgrund von Knieproblemen ist mir das Laufen nicht mehr möglich. Aber als Helfer ist man mittendrin im Geschehen und unter Gleichgesinnten. Das macht Spaß.“ Regelmäßige Bewegung hat der 74-Jährige in seinen Alltag integriert, heute vorzugsweise mit dem Rennrad oder Mountainbike. Ehrenamtlich ist er für den Verein „Radeln ohne Alter“ im Einsatz. Dabei fährt er mit dem E-Bike Senioren, die nicht mehr mobil sind, mit einer Radrikscha durch Lustenau. „So sehen sie, was es Neues im Dorf gibt und genießen die Zeit an der frischen Luft“, erklärt er und betont: „Aber den E-Motor habe ich meistens nicht in Betrieb.“ Schließlich ist er topfit. Das Telefon klingelt, der nächste Einsatz ruft. Seine Radfahrerqualitäten als Rikschafahrer sind sehr gefragt.
Die Kulisse des Sparkasse-3-Länder-Marathons ist einzigartig.
Hansjörg Gamper
Zur Person
Hansjörg Gamper
ist von Ausdauersportarten wie Radfahren, Laufen und Triathlon fasziniert.
Geboren: 21. März 1942
Wohnort: Lustenau
Beruf: Pensionist, ehemaliger Maschinenmechaniker
Familie: drei Kinder, fünf Enkelkinder
Verein: LSG Vorarlberg
Hobbys: Laufen, Triathlon, Mountainbiken