Lukas Grabher, 20 Jahre aus Altach derzeit 12-monatiger ESK-Freiwilligendienst in einem Haus der Begegnungen in Frankreich

Warum hast du dich für einen Auslandsaufenthalt entschieden?
Ich hatte nach der Matura und dem Zivildienst noch keine genaue Vorstellung, wie es für mich weitergehen soll, zudem wollte ich eine neue Herausforderung, alleine irgendwo leben und eine neue Kultur entdecken. Als ich dann nach einem Infoabend, organisiert vom aha Dornbirn, die vielen verschiedenen Angebote auf der ESK-Plattform sah, war es für mich entschieden.
Kanntest du das Einsatzland bereits davor bzw. warum wolltest du dort hin?
Ich befinde mich momentan im Norden Frankreichs. Für das Land entschied ich mich hauptsächlich aufgrund der Sprache, aber auch wegen dem Projekt, welches sehr gut zu meinen Vorstellungen passte. Auch wenn ich vorher schon zwei-, dreimal in Frankreich Urlaub machte, kannte ich das Land und die Kultur natürlich noch lange nicht so gut wie heute.
Wie war es mit der Sprache?
Anfangs sehr, sehr schwierig, natürlich auch, weil es mit den meisten Leuten auf der Arbeit nicht möglich ist, auf Englisch zu kommunizieren. Das klingt jetzt erstmal negativ, soll es aber gar nicht unbedingt sein, da dieser Umstand, nicht auf Englisch ausweichen zu können, mir extrem half, mein Französisch zu verbessern und mich somit auf der Arbeit und auch im Privatleben zu integrieren. Ich muss auch unbedingt erwähnen, dass ich aufgrund meiner Französischkenntnisse niemals genervt angeschaut oder behandelt wurde, im Gegenteil, jeder einzelne meiner Arbeitskollegen gab sich Mühe, sich verständlich für mich auszudrücken, ganz egal wie oft ich etwas anfangs nicht verstanden habe.
Was war das prägendste Erlebnis?
Das kann ich so gar nicht auf ein Erlebnisse reduzieren, es waren vor allem anfangs die kleinen Ereignisse wie zum Beispiel die erste richtige Konversation auf Französisch, an der ich auch aktiv teilnahm und nicht nur dauernd mit „oui“ antwortete, oder meine Google-Earth-Präsentation über Österreich für die Kinder bei der Schülerbetreuung. Trotz meines Akzents und wahrscheinlich einiger Fehler in der Sprache waren die Kinder überaus neugierig und motiviert, über mein Herkunftsland zu sprechen, was ich mir so wirklich nicht gedacht hätte!
Wie lautet dein Fazit? Wurden deine Erwartungen, die du an den Auslandsaufenthalt hattest, erfüllt?
Es sind jetzt bereits sieben von zwölf Monaten, in denen ich hier bin, vergangen und es gab trotz der strengen Coronabeschränkungen im Winter/Frühling nie einen Augenblick, an dem ich es bereute, hier zu sein. Fazit für mich ganz klar: Ich bin mehr als froh, dieses Projekt gestartet zu haben!
Dein Rat an andere?
Nicht nachdenken, einfach machen und das Abenteuer auf sich zukommen lassen. Je mehr man nachdenkt, umso schwerer wird es dann sich dafür zu entscheiden.
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.