Junge Menschen für junge Kommunikation

Seit rund einem Jahr arbeitet Dominic Hoferer aus Hard bei der PR-Agentur ikp Vorarlberg.
MEDIEN Der 21-jährige Dominic Hoferer ist einer von derzeit nur zwei Lehrlingen österreichweit, die die Lehre zum Medienfachmann in einer PR-Agentur machen. Gemeinsam mit Martin Dechant, Geschäftsführer von ikp Vorarlberg, gibt er im VN-Interview einen Einblick in den Lehralltag und sie beleuchten,
wie spannend die Möglichkeiten einer solchen Lehre für die Branche sind.
Dominic, wie hat dir dein erstes Lehrjahr gefallen? War es so, wie du es dir erwartet hast?
Hoferer Mein erstes Lehrjahr hat mir sehr gut gefallen, war aber ganz anders, als ich gedacht habe – im positiven Sinn. Ich dachte, ich würde in meiner Anfangszeit nur sehr einfache Tätigkeit machen, tatsächlich wurde ich von Beginn an voll eingebunden. Ich habe eigene Aufgaben und Projekte, an denen ich selbstständig parallel zu meinen Kolleginnen arbeite. So kann ich immer sehen, wie weit ich schon bin. Manchmal werden auch Ideen von mir verwendet. Ich hatte nicht erwartet, dass das schon im ersten Lehrjahr möglich ist – das finde ich super.
Erzähl uns ein wenig von deinem Agenturalltag. Wie sieht die Lehre bei ikp aus?
Hoferer An einem typischen Tag komme ich am Morgen in die Agentur und informiere mich als erstes in den Medien, was es Neues gibt. Bei uns in der Branche ist es sehr wichtig, immer auf dem aktuellen Stand zu sein. Dann sehe ich meine Mails und Nachrichten durch und stimme mich mit meinen Kolleginnen und Kollegen ab. Daraus und aus meinen laufenden Projekten ergibt sich meine To-do-Liste für den Tag, die ich dann abarbeite. Zu Mittag machen wir noch gemeinsam als Team Pause. Den Nachmittag mag ich am liebsten, denn da ist es ein wenig ruhiger und ich kann die To-dos gut abarbeiten, bis es in den Feierabend geht.
Martin, bitte zieh auch du über Dominics erstes Jahr Bilanz. Welche Erlebnisse oder auch Herausforderungen gab es für euch als Agentur?
dechant Eine große Herausforderung war bestimmt, dass Dominic mitten in der Corona-Zeit mit der Lehre gestartet hat. Es war uns sehr wichtig, dass Dominic sich trotz Homeoffice gut eingebunden fühlt und er seine Zeit sinnvoll nutzen kann. Ich denke, das ist uns gut gelungen. Wir haben mit ihm bisher nur positive Erfahrungen gemacht. Er ist sehr motiviert, kreativ und konsequent.
Gab es auch etwas, was dich an eurem neuen Lehrling überrascht hat?
dechant Dass Dominic im grafischen und kommunikativen Bereich schon sehr weit ist, war uns ja klar. Er konnte innerhalb kürzester Zeit eigene Aufgaben übernehmen. Dass er aber auch technisch sehr versiert ist, hat uns überrascht. So schafft er es immer wieder, technischen Fortschritt mit Kommunikation zu verknüpfen. Das schafft oft ganz spannende Ideen für Kampagnen vor allem im Social-Media-Bereich. Er macht das sehr gut.
Martin, du bist nicht nur Dominics Chef, sondern auch der Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Welchen Rat hast du an andere Agenturen, die überlegen, ebenfalls einem Lehrling einen Ausbildungsplatz zu bieten?
dechant Einen Lehrling einzustellen ist eine großartige Sache, sollte aber gut überlegt sein, da es doch eine Verpflichtung für mehrere Jahre ist. Es kommt auf die richtige Grundeinstellung an: Uns ist klar, dass Dominic hier ist um zu lernen. Es ist wichtig, dass er auch Fehler machen darf. Im Gegenzug profitieren wir aber auch viel von ihm. Gerade in unserer Branche entwickelt sich so viel weiter – wer hätte noch vor fünf Jahren gedacht, dass die Zeit im Bild einen eigenen TikTok-Account haben würde? Wir finden es wichtig, dass junge Menschen an der Kommunikation für junge Menschen mitarbeiten.
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