Die Frau auf dem Bau

Extra / 07.02.2023 • 16:48 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Die Frau auf dem Bau

Madeleine Ganath, geb. 1992, hat im vergangenen Jahr die Spenglerei ihres Vaters in Feldkirch übernommen.

In Zeiten von Fachkräftemangel, steigenden Kosten und fehlenden Materialien ein Bauunternehmen zu übernehmen, erfordert schon einiges an Mut. Noch ein Quäntchen mehr Entschlossenheit bedarf es aber wohl, wenn man das als Frau tut. „Wenn man will, kann man alles“, ist aber Madeleine Ganath überzeugt. Daher übernahm sie auch im vergangenen Jahr die Spenglerei ihrer Eltern in Feldkirch. Wer jetzt allerdings glaubt, dass die 30-Jährige lediglich am Schreibtisch sitzt, der irrt. Denn der Spenglermeisterin und Controllerin ist es wichtig, selbst mit anzupacken. Daher ist sie  meist in der Werkstatt oder auf der Baustelle anzutreffen. Dass sie dort immer wieder schiefe Blicke erntet, nimmt Ganath mit Humor: „Ich sage dann immer: Eigentlich bin ich ja Frisörin, aber heute habe ich mir gedacht, ich bin einfach mal Spenglerin.“ Natürlich sei es ein harter Job, aber auch ein sehr vielfältiger, erzählt sie. Dass vor allem junge Frauen Vorbehalte haben, einen Beruf in der Baubranche zu ergreifen, findet sie bedauerlich. „Wenn man es sich nie anschaut, kann man auch nicht wissen, ob es etwas für einen ist“, rät die Spenglerin, sich einfach zu trauen. Und so würde sie sich wünschen, in Zukunft auf der ein oder anderen Baustelle auch auf eine Kollegin zu treffen.

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