Brustkrebs-Früherkennung startet im Herbst 2013
Regelmäßige Einladung zur Mammografie für Frauen zwischen 45 und 69 Jahren.
Früherkennung. Die Bundesgesundheitskommission hat nun auch die lange umstritten gewesene Finanzierung für das österreichische Brustkrebs-Früherkennungsprogramm beschlossen. „Ich freue mich, dass damit die Grundlage für einen planmäßigen Start im Herbst 2013 gegeben ist“, stellt Manfred Brunner, Obmann der Vorarlberger Gebietskrankenkasse und Verhandlungsleiter seitens der Sozialversicherung, fest.
Hohe Genauigkeit
Künftig sollen alle Frauen zwischen 45 und 69 Jahren regelmäßig im Intervall von 24 Monaten in einem persönlichen Brief zur Mammographie-Untersuchung eingeladen werden. Das neue Programm sieht auch eine Reihe von Qualitätsmaßnahmen vor. Ziel ist es, eine möglichst hohe Genauigkeit und Treffsicherheit der Befundung zu erreichen. So muss jede Mammographie-Aufnahme von einem zweiten unabhängigen Radiologen oder einer Radiologin gesehen werden. Dieses Vier-Augen-Prinzip ist international Standard und erhöht die Zuverlässigkeit der Befunde. In medizinisch begründeten Fällen ist auch eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung vorgesehen.
Alle Radiologen und Radiologinnen, die an dem qualitätsgesicherten Screening-Programm teilnehmen wollen, müssen pro Jahr mindestens 2000 Mammographien beurteilen und spezielle Schulungen absolvieren. Auch die technische Ausrüstung wird strengen Qualitäts- und Sicherheitskontrollen unterzogen, nur strahlungsarme, digitale Geräte kommen zum Einsatz. Ein besonderes Augenmerk wird zudem auf möglichst kurze Anfahrtswege zu den Untersuchungsorten gelegt.
Komplexe Aufgaben
Mit der Leitung des Projekts wurde das Competence Center „Integrierte Versorgung“ in der Wiener Gebietskrankenkasse betraut. Dabei sind komplexe Aufgabenstellungen zu bewältigen: Dazu zählen unter anderem das Management und der Versand von Einladungen an mehr als 1,5 Millionen Frauen, die einheitliche Dokumentation der Befunddaten, die Organisation einer telefonischen Service-Line, die Schulung und Zertifizierung der Radiologinnen und Radiologen sowie die laufende Qualitätssicherung.
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