Rheuma als Krankheit mit vielen Gesichtern

Gesund / 08.03.2013 • 11:38 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Eine genaue Diagnose ist wichtig für die richtige Rheuma-Behandlung. Foto: Ap
Eine genaue Diagnose ist wichtig für die richtige Rheuma-Behandlung. Foto: Ap

Das Neueste zu Rheuma und Bewegung beim Mini Med Studium in Feldkirch.

rheuma. (VN-mm) Kaum eine andere Erkrankung ist so vielschichtig wie der Rheumatismus. Die Beschwerden umfassen mehr als 400 verschiedene Formen mit unterschiedlichen Ursachen. Oft sind es degenerative Störungen an Gelenken, manchmal auch entzündliche Gelenks-erkrankungen, die eine ganz gezielte Behandlung benötigen. Zudem muss nicht jede entzündliche Gelenkserkrankung gleichbedeutend mit Rheuma sein. Und: Rheuma betrifft auch nicht ausschließlich die Gelenke. Bei so vielen Unwägbarkeiten ist Durchblick gefragt. Den wollen Primar Dr. Thomas Bochdansky, Leiter der Rehaklinik Montafon, und Primar Dr. Günter Höfle, Chefarzt im LKH Hohenems, bei ihren Mini Med-Vorträgen am Mittwoch, 13. März, vermitteln. Veranstaltungsort ist diesmal wieder der Panoramasaal im LKH Feldkirch.

Verschiedene Ursachen

Muskelschmerzen, geschwollene Gelenke, steife Knie, Rückenschmerzen: Bei diesen Symptomen denken viele sofort an Rheuma. Allerdings sind, wie erwähnt, gleich eine ganze Reihe von Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparats sowie des Bindegewebes unter diesem Begriff zusammengefasst. Entsprechend unterschiedlich sind die Therapien. Laut Statistik leiden etwa 80 Prozent der Erwachsenen im Laufe ihres Lebens einmal unter rheumatischen Beschwerden. Aber auch Kinder sind davon betroffen. In den meisten Fällen handelt es sich jedoch nicht um rheumatoide Arthritis, sondern um entzündliche Schübe im Rahmen von Abnützungserscheinungen. Bei jüngeren Menschen verursachen Fehlbelastungen und Verletzungen die Schmerzen und Schwellungen. Bei Rheuma unterscheidet die Medizin drei große Gruppen:

» entzündliche Gelenkserkrankungen, zum Beispiel rheumatoide Arthritis, Gicht und Morbus Bechterew;

» Weichteilrheumatismus: er bezeichnet einen chronischen, großflächigen Schmerz an Sehnen, Bändern und Muskeln;

» degenerative, also abnützungsbedingte Gelenkserkrankungen (Arthrosen).

Neben der Behandlung des Schmerzes als Hauptsymptom geht es bei der Therapie immer auch darum, Gelenkszerstörungen frühzeitig zu vermeiden. Denn sie führen zu Bewegungseinschränkungen, die in letzter Konsequenz immer stärker auch die Alltagsaktivitäten beeinträchtigen. Bewegung und neueste Medikamente vereinen die angestrebten Therapieziele. Zum einen unterstützt Bewegung die pharmakologische Therapiewirkung, zum anderen wirken die Medikamente auf die Bewegungstherapie.

Erkrankung stoppen

Beim zweiten Vortrag im Mini Med-Frühjahrssemester werden Thomas Bochdansky und Günter Höfle die Auslöser dieser komplexen Erkrankung erklären und Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen. Eine ärztliche Abklärung ist angezeigt, wenn Gelenksschmerzen nach drei Tagen nicht abklingen. Sofort zum Arzt heißt es, wenn neben der Gelenksschwellung auch Fieber bzw. ein schlechtes Allgemeinbefinden besteht. Die heutige Medizin kann rheumatische Erkrankungen zwar noch nicht heilen, aber stoppen und die weitere Gelenkzerstörung verhindern. Primär geht es darum, gemeinsam mit dem Arzt herauszufinden, wie die Schmerzen so schnell wie möglich gelindert werden können.

Mini Med

Rheuma – ein schleichender Prozess: Das Neueste zu Rheuma und Bewegung als Therapie

» Referenten: Primar Univ. Doz. Dr. Thomas Bochdansky, Rehaklinik Montafon, Primar Univ. Doz. Dr. Günter Höfle, Abteilung für Innere Medizin, LKH Hohenems

» Termin: Mittwoch, 13. März 2013, Panoramasaal im LKH Feldkirch

» Beginn: 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr

» Eintritt frei

Mini Med-Besucher können auch die Parkgarage des LKH Feldkirch gratis benutzen

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