Interaktive Tipps gegen Nikotinlust

Neue Kampagne zur Raucherentwöhnung soll vor allem junge Frauen ansprechen.
Tabakprävention. In Österreich sterben jährlich etwa 14.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Grund genug für den Hauptverband der Sozialversicherungsträger und das Rauchertelefon, eine Kampagne zur Raucherentwöhnung zu starten. Mit der aktuellen Kampagne „Dein Tipp für Julia“ sollen vor allem junge Frauen im Alter von 18 bis 34 Jahren angesprochen werden. Eine interaktive Video-Webseite (www.juliarauchfrei.at) sowie YouTube und Facebook bilden die zentralen Elemente dieser ungewöhnlichen Kampagne.
Eine ist keine, oder?
Im Mittelpunkt steht Julia, eine junge Frau, die mit dem Rauchen aufgehört hat. Als sie eine alte Packung Zigaretten findet, bekommt sie wieder große Lust aufs Nikotin. Deshalb wendet sie sich mit einer Videobotschaft an die Internet-Gemeinde und bittet um Tipps, die sie vom Rauchen abhalten sollen. Julia belohnt jeden brauchbaren Ratschlag mit einem unterhaltsamen Video, in dem sie (fast) jeden Tipp in die Tat umsetzt. Die Zuseher können so den Lauf der Geschichte mit beeinflussen. Julia bemerkt in ihren Videos auch die Vorteile des Nichtrauchens wie etwa, dass sie nun ihr Geld für andere Einkäufe nutzen kann und beim Tanzen wieder mehr Luft hat.
„Der interaktive Charakter der Kampagne ermöglicht es, in einen Eins-zu-eins-Kontakt mit potenziellen Raucherinnen und Rauchern zu treten. Gemeinsam mit dem Rauchertelefon wollen wir Wege aufzeigen, wie man rauchfrei bleiben kann. Wir gehen einen neuen Weg, um vor allem junge Frauen zu unterstützen“, so der für das Thema Prävention zuständige stellvertretende Generaldirektor im Hauptverband, Josef Probst.
Raucherinnen am Vormarsch
Die Kampagne ist eine Reaktion auf die unterschiedliche Entwicklung des Tabakkonsums von Frauen und Männern. Laut Statistik Austria ist die Raucherrate bei den Männern in den letzten Jahrzehnten von 39 auf 27 Prozent gesunken, während sich gleichzeitig der Anteil der weiblichen Raucherinnen von 9 auf 19 Prozent erhöht und somit mehr als verdoppelt hat. Jede dritte Frau (34 Prozent) in der Altersgruppe der 20- bis 25-Jährigen raucht täglich. Hinzu kommt, dass in der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen die Frauen früher zu rauchen beginnen als die Männer.
Fakten
» 3495 Informations- und Beratungsgespräche liefen 2012 über das Rauchertelefon
» 2390 Personen wurden dabei direkt erreicht.
» 54 Prozent der Erstanrufe waren Raucherinnen und Raucher mit Motivation zum Rauchstopp.
» 17 Prozent der Anrufe erfolgten von Exraucherinnen und Exrauchern, die ihre Abstinenz aufrechterhalten wollten.
» 75 Prozent der Erstanrufe führten zu Beratungsgesprächen
» 17 Prozent der Gespräche fielen in die Kategorie „Information“
» 51 Prozent der Anrufer waren Frauen
» 25 Prozent der Anrufer waren zwischen 46 und 55 Jahre alt, die kleinste Gruppe mit nur 4 Prozent stellten die 19- bis 25-Jährigen, immerhin 15 Prozent waren unter 18 Jahre.
» Nur 8 Prozent der Anrufer fühlten sich gesund. Rund 61 Prozent gaben Atembeschwerden und Atemwegserkrankungen an, 15 Prozent nannten Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
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