Marlies Mohr

Kommentar

Marlies Mohr

Von wegen mithalten

Gesund / 15.03.2013 • 12:05 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Gestern war Welttag der Rückengesundheit. Ein Welttag von inzwischen unzähligen. Doch diesem darf Aufmerksamkeit geschenkt werden. Bei den Massen von Menschen mit Beschwerden des Bewegungsapparats. Die meisten sind allerdings hausgemacht. Zu wenig Bewegung, zu wenig Ausgleich zum Sitzen und Lümmeln auf dem Sofa.

Auch stundenlanges Stehen fährt ganz schön ins Kreuz. Zumal in Schuhen, die, nun ja, eher auf einen noblen denn abgenutzten Hallenboden gepasst hätten. Aber andere waren ähnlich unbequem unterwegs, nur halt ein paar Jährchen jünger. Vielleicht ist es daran gelegen, dass mit Fortdauer der Veranstaltung mein Rücken in immer öfter nach Dehnungsübungen verlangte. Weil Sitzplatzkarten kamen nicht infrage. Die sind nur etwas für Weicheier. Bei Popkonzerten steht man. Oder bleibt zu Hause.

Zugegeben, nach einer gewissen Zeit hätte ich ganz gerne mit einem da oben auf der Galerie getauscht. Der bekam höchstens Beulen am Allerwertesten vom langen Sitzen. Irgendein Unbill wird offenbar in Kauf nehmen müssen, wer solchen Vergnügungen frönt. So lange man am Ende sagen kann: „Es hat sich gelohnt.“

Gelohnt hat es sich allemal. Obwohl der Rücken zwei Tage auf beleidigte Leberwurst machte. Trotzdem geselle ich mich nächstes Mal zu den Weicheiern. Soll die Jugend ruhig am Parkett tanzen. Man braucht nicht überall mithalten. Dass auch wir Alten zuweilen erst aus Schaden klug werden müssen, ist eine andere Geschichte.

marlies.mohr@vn.vol.at

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