Schade um die Schokolade
Haben Sie am vergangenen Samstag auch wieder einmal bei „Wetten, dass…?“ und Markus Lanz vorbeigeschaut? Ich meine, er macht die Sache ja ganz ordentlich. Auch die Wetten sind sympathischer geworden. Bodenständig. Witzig. Nichts Monströses. Nur bei den Wetteinsätzen sollten die Sendeverantwortlichen dringend nachjustieren.
Mit Fußbällen den Allerwertesten eines Gastes zu traktieren birgt einen geringen Spaßfaktor. Noch dürftiger ist er bei einem Bad im Schokoladenteich. Wiewohl das süße Zeug auf der Liste der gesunden Nahrungsmittel ziemlich weit unten steht und eher als Genussmittel durchgeht: Es ist etwas, das der Mensch isst. Schon deshalb wäre ein anderer Umgang angebracht gewesen. Solche Aktionen sind jedenfalls ein miserables Signal. Oder heiligt in Anbetracht der Tatsache, dass wir ohnehin schon zur Wegwerf-Gesellschaft mutiert sind, auch hier der Zweck die Mittel? Kaum.
Wie viele Menschen in Betreuungseinrichtungen wären wohl freudig überrascht gewesen, hätte Markus Lanz die Schokobrühe in Form von Sachertorten vorbeigebracht. Dabei kann der arme Kerl gar nichts für den Schlamassel und die Kritik, die nach der Sendung an ihm kleben geblieben ist. Da muss das Bad im kalten Bodensee die reinste Wonne gewesen sein.
Kurzum: Es war schade um die Sendung, ihre Protagonisten und die Schokolade. Genießen wenigstens Sie Ihren Osterhasen so, wie er Ihnen ins Nest gelegt wird. Frohes Fest.
marlies.mohr@vn.vol.at
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