Wählerische Patienten

Ende Oktober 2013 veröffentlichte die Vinzenz-Gruppe, ein Verbund katholischer Ordensspitäler und sonstiger gemeinnütziger Gesundheitseinrichtungen, die Ergebnisse einer doch bemerkenswerten Studie. Patienten bestimmen bei der Wahl des Krankenhauses oder der Therapie immer mehr mit. Die Befragung von 1000 Personen ergab, dass Patientinnen und Patienten zunehmend Informationen über die Qualität von Spitälern im Internet austauschen. Zwei Drittel der Befragten sagen, dass sie im Falle einer Krankheit das Spital selbst aussuchen und nicht der zuweisende Arzt oder die Ärztin allein. Konkret gaben 63 Prozent an, dass sie die Entscheidung für ein Krankenhaus alleine treffen.

Um das aus Sicht der Befragten beste Spital auswählen zu können, fordern diese mehr Qualitätsvergleiche. Mehr als die Hälfte möchte die Krankenanstalten dazu verpflichten, Informationen über Heilungserfolge zu veröffentlichen. Nahezu 60 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Informationen über die behandelnden Ärzte sowie über das Krankenhaus im jeweiligen Spezialgebiet.

Was die Verfügbarkeit von Informationen anlangt, wissen laut dieser Studie nur knapp 40 Prozent der Befragten, woher sie Informationen über Behandler sowie das Krankenhaus erhalten können. 88 Prozent der Studienteilnehmer wollen ihre Erfahrungen mit Spitälern anderen Menschen mitteilen. Den Leistungen der Spitalsmitarbeiter stellt eine große Mehrheit der Befragten gute Noten aus. Rund 70 Prozent wurden bei ihrem letzten Spitalsaufenthalt respektvoll und zuvorkommend betreut, 4 Prozent fühlten sich nicht gut aufgehoben. 89 Prozent der Patienten würden wieder dasselbe Krankenhaus wählen, 83 Prozent dieses weiterempfehlen.

Die Studie zeigt, dass Patientinnen und Patienten mündiger werden und ihre Entscheidungen in medizinischen Belangen zunehmend selbstbestimmt treffen wollen. Dazu benötigen sie aber auch mehr Informationen über die Anbieter und Qualität medizinischer Leistungen.