Die Arbeitswelt und den Alltag entrümpeln

Schobesberger
Trennen wir uns von dem „Das mag ich gar nicht“ – was steht da an erster Stelle? Vor einigen Jahren war ich in Physiotherapie. Wie viele andere Menschen auch, plagten mich immer wieder starke, für mich unergründliche Rückenschmerzen. Da es weder am Bett noch an meiner Haltung oder an der Bewegung liegen konnte, wollte ich nur eine rasche Schmerzlinderung, in keinem Fall jedoch durch wochen-, wenn nicht sogar monatelanges Training irgendwelche nicht vorhandenen Muskeln aufbauen. Aber ich nahm mein Übungsprogramm ernst, viel besser wurden die Beschwerden jedoch nicht.
Dann meinte mein Physiotherapeut einmal, ich solle die Übung weglassen, die mich am meisten stört bzw. plagt. Das tat ich, und die gewünschte Besserung trat ein. Genau so sollten wir mit Dingen und Situationen im Alltag umgehen – um uns Gutes zu tun, um etwas besser zu machen. Erstellen Sie eine Liste mit den unangenehmsten Dingen und Situationen, die Sie immer wieder erleben und mitmachen „müssen“. Wenn man diese Situationen mit etwas Abstand betrachtet, stellt sich oft heraus, wie leicht sie zu umgehen sind. Sind es Tätigkeiten im Haushalt, kann vielleicht eine Haushaltshilfe Unterstützung bringen oder die Aufgaben im Haushalt werden neu verteilt – nein, jetzt nicht den Kopf schütteln – hier gilt es beharrlich zu sein – oder den Partner einfach erpressen – keine Mithilfe bedeutet Haushaltshilfe/Bügelhilfe auf seine/ihre Kosten.
Sind es regelmäßig wiederkehrende Situationen in der Arbeit, gilt das gleiche: die Situation in Ruhe betrachten, entweder einen neuen Blickwinkel/eine andere Sichtweise entwickeln (zum Beispiel: Eigentlich rede ich mir das schlimmer als es tatsächlich ist – das passiert uns öfter als man denkt – nicht zuletzt durch ständig jammernde Kollegen, die uns mit hineinziehen– positives Denken ist angesagt. Oder vielleicht – „ja, stimmt, das passt mir gar nicht so, aber dafür habe ich diese und jene Vorzüge, die ich nirgendwo sonst habe). Sollten es jedoch nicht nur einzelne Situationen in der Arbeit sein, sondern die Arbeit im Gesamten, die stresst und nervt, wissen Sie, was zu tun ist: Kann ich es akzeptieren? Kann ich es ändern? Sonst muss ich es lassen!
Pamela Schobesberger
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.