Risikofaktor Bluthochdruck

Gesund / 24.01.2014 • 11:33 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Bewegung ist in jedem Alter und zu jeder Zeit ein probates Mittel, seinen Blutdruck unter Kontrolle zu halten.
Bewegung ist in jedem Alter und zu jeder Zeit ein probates Mittel, seinen Blutdruck unter Kontrolle zu halten.

Mini Med Studium gibt Antworten auf die zehn wichtigsten Fragen zum Thema.

Feldkirch. (VN-mm) Finale im Mini Med-Herbstsemester: Zum Abschluss steht ein beständig aktuelles Thema auf dem Programm. Es geht um Bluthochdruck. Er ist die häufigste Ursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und führt sehr häufig zum Tod. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang-Michael Franz von der Universitätsklinik Innsbruck wird auf die zehn häufigsten Fragen die entsprechenden Antworten liefern. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 29. Jänner, im Panoramasaal des LKH Feldkirch statt.

Ernste Folgeerkrankungen

Genau genommen ist Bluthochdruck keine Krankheit, sondern ein Risikofaktor. „Ein erhöhter Blutdruck belastet auf unnatürliche Weise das Gefäßsystem. Das Herz muss seinen Pumpdruck erhöhen und wird dadurch anfälliger für Erkrankungen“, erklärt Wolfgang-Michael Franz den Mechanismus. Was wiederum bedeutet, dass bei Menschen mit dauerhaft erhöhten Blutdruckwerten häufiger und früher bestimmte ernste Erkrankungen auftreten, als dies bei Menschen mit normalen Blutdruckwerten der Fall ist. Eine besonders gefährliche Folgeerkrankung stellt die Arterienverkalkung dar, die ihrerseits Schlaganfall, Herzinfarkt und Herzschwäche verursachen kann. Auch Nierenversagen und plötzlicher Sehverlust sind möglich.

Hinweis auf Elastizität

Bei der Blutdruckmessung werden zwei Werte gemessen: der Maximaldruck, oberer oder systolischer Wert genannt, und der Minimaldruck, unterer oder diastolischer Wert genannt, mit dem das Blut durch die Arterien gepumpt wird. Der Normalbereich des oberen Werts liegt bei einem gesunden Erwachsenen zwischen 100 und 130 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). „Ein Blutdruck, der niedriger als 120 /80 ist, gilt als optimal“, so Franz. Ab einem ständig erhöhten oberen, systolischen Wert von 140 mmHg spricht die Medizin von Bluthochdruck. Der untere, diastolische Wert gibt einen Hinweis darauf, wie elastisch die Adern eines Patienten sind. Der Arzt kann daher aus dem diastolischen Wert Rückschlüsse ziehen, ob der Patient eine Arterienverkalkung oder andere Gefäßkrankheiten hat.

Neue Verfahren

Behandelt wird Bluthochdruck mit blutdrucksenkenden Medikamenten, die an verschiedenen Punkten im Körper angreifen. Ziel ist dabei immer, dass weniger Druck aufgewandt werden muss, um das Blut durch den Körper fließen zu lassen. Auf diese Weise entlasten sie Herz, Gefäße und Nieren. Welches Medikament der Arzt verordnet, hängt vor allem von der Schwere der Erkrankung und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Betroffenen ab. „Wichtig ist, diese Medikamente konsequent und regelmäßig einzunehmen“, betont der Internist und Kardiologe. Neu ist die operative Behandlung von Patienten mit schwer einstellbarem Bluthochdruck, welche einerseits durch Verödung der Nierengefäße und andererseits durch Stimulation der Halsschlagadern erfolgt. Diese Verfahren sind jedoch universitären Zentren vorbehalten und befinden sich in Erprobung.

Lebensstil ändern

Zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen beim Bluthochdruck zählen gesunde Bewegung, richtige Ernährung und ein möglichst stressfreies Leben. „Verzicht auf das Auto bei kurzen Strecken, ein Spaziergang am Abend, Salzkonsum einschränken, Fett einsparen, Nikotinabstinenz und wenig Alkohol“, listet Wolfgang-Michael Franz auf. Bewegung: mindestens 2- bis 3-mal wöchentlich 30 Minuten, empfehlenswert sind Schwimmen, Wandern, Radfahren, Nordic-Walking, Skilanglauf und Golf. Dazu genug schlafen, kurze Verschnaufpausen am Tag, Verantwortung abgeben, Aufgaben verteilen und versuchen, die innere Spannung zu reduzieren.

Mini Med

Alles über den Bluthochdruck – die 10 häufigsten Fragen und deren Antwort

Referent: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang-Michael Franz, Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin III

Termin: 29. Jänner 2014, Panoramasaal LKH Feldkirch

Beginn: 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr

Eintritt frei, auch das Parken in der LKH-Tiefgarage ist für Mini Med-Besucher gratis.

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