Krisen und seelische Erkrankungen

Das Thema der diesjährigen Filmreihe von pro mente Vorarlberg ist „Hingeschaut“.
Dornbirn. Mit vier Filmen wollen pro mente Vorarlberg und der Spielboden auf die Probleme von Menschen mit psychischen Erkrankungen aufmerksam machen. Ziel ist es, das Bewusstsein darüber zu schärfen, dass eine seelische Erkrankung jeden treffen kann. Die Filmreihe „Hingeschaut“ startet am 26. Februar am Spielboden in Dornbirn. Den Auftakt macht „Was bleibt“, ein Drama über eine Familie, deren Mitglieder wieder neu zueinander finden müssen. Regisseur Hans-Christian Schmid verzichtet auf schrille Tränen, kreischende Stimmen und alles Laute. „So ist ein ergreifender Film entstanden, der die Frage nach der Wahrheit einer Familie stellt und sie außerdem aushält“, heißt es in einer Rezension.
Postnatale Depression
Mit der ebenfalls deutschen Produktion „Das Fremde in mir“ greift die Reihe ein Tabuthema auf. Eine junge Frau, bei der sich die Liebe zu ihrem Kind partout nicht einstellen will, sieht sich als „Rabenmutter“ gebrandmarkt. Emely Atev, der Regisseurin, gelingt es, ohne jeden Misston aufzuzeigen, dass die Krankheit „postnatale Depression“ gute Aussichten auf Heilung hat, sofern sich die Frauen zu öffnen imstande sind. Jede Krise birgt auch die Chance auf einen Neuanfang in sich. Das ist die Botschaft dieses Films.
Der dokumentarische Film „Zusammenbrüche“ widmet sich der Depression. Er lässt Menschen zu Wort kommen, die daran leiden. Das ergibt bewegende und tiefe Einblicke in das Seelenleben der drei Protagonisten. „Vielleicht lieber morgen“ macht den Abschluss der Filmreihe. Charlie ist 15 Jahre alt, ein stiller Teenager, der gern liest und schreibt, und der seit Jahren an die Schikanen seiner Mitschüler gewohnt ist. Ausgehalten hat er das, auch weil er seinen besten Freund Michael an seiner Seite wusste. Doch dann hat dieser sich das Leben genommen, ohne Ankündigung, ohne Abschiedsbrief.
Kraftvolle Botschaft
„Das Schönste ist, dass ‚Vielleicht lieber morgen‘ auch in seinen traurigsten Momenten noch grenzenlos optimistisch bleibt. Ein Film mit der Gabe, Menschen glücklich zu machen, selbst, wenn sie in der Pubertät sind“, schreibt der „Spiegel“ in seiner Kritik.
Im Anschluss an die Filme haben Interessierte die Möglichkeit, mit Experten aus Psychiatrie und Psychotherapie ins Gespräch zu kommen.
Termine und Infos
Aufführungstermine
» 26. 2. und 21. 3.: Was bleibt
» 3. 3. und 12. 3.: Das Fremde in mir
» 5. 3. und 17. 3.: Zusammenbrüche
» 10. 3. und 19. 3.: Vielleicht lieber morgen
» Spielboden Dornbirn, Beginn 20 Uhr
» Kartenreservierung: www.spielboden.at/karten, Tel. 05572/21933 » Eintritt pro Film 8 Euro bzw. 5 Euro für Spielboden-Mitglieder, Studenten und Schüler
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