Eine Wunde richtig „managen“

Gesund / 06.05.2016 • 11:09 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Sandra Müller weiß, wie mit Wunden umgehen.
Sandra Müller weiß, wie mit Wunden umgehen.

Einrichtung eines zentralen Wundmanagements im Landeskrankenhaus Feldkirch.

Feldkirch. Seit Anfang des Jahres gibt es im Landeskrankenhaus Feldkirch ein Wundmanagement. Sandra Müller und Alexander Mattle, beide diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegefachkräfte und zertifizierte Wundmanager, sind die zentrale Servicestelle für Pflegende und stationäre Patienten. Bei ihnen läuft die Planung der Wundbehandlung während des Aufenthalts, die Organisation zur Weiterbetreuung nach der Entlassung sowie die zentrale Dokumentation und Materialbestellung zusammen. Künftig soll es auch Schulungen für Mitarbeiter sowie Angehörige geben. Gesundheitslandesrat Christian Bernhard begrüßt die Initiative zur Einrichtung dieser Servicestelle.

Ansprechperson fehlte

„Bis jetzt konnten wir keine kontinuierliche Wundtherapie anbieten, die Dokumentation war unterschiedlich, die Zeit für eine Wundversorgung war ebenfalls nicht immer gegeben. Zudem konnte es aufgrund unterschiedlicher Dienste vorkommen, dass auch die Fachkenntnisse der Wundmanager nicht immer für unsere Kollegen zur Verfügung standen und eine zentrale Ansprechperson bei Fragen fehlte“, erklärt Sandra Müller. Auch beim Material für die Wundversorgung gab es keine Einheitlichkeit. Dies wird sich jetzt ändern: Betroffene Patienten des Landeskrankenhauses Feldkirch werden seit Jänner zentral gemeldet. Nach einer Wundbegutachtung ist der Ablauf am Patientenbett in den Abteilungen festgelegt: Von der pflegerischen Wundanamnese und Fotodokumentation über die Besprechung mit dem Stationsarzt und der Pflege bis zur Therapieempfehlung und Wundversorgung mit adäquaten Materialien kümmern sich die Wundmanager um den Patienten. Bei Bedarf gibt es auch eine Schulung der Pflegenden oder der Angehörigen vor Ort. Eine optimale Überleitung zur weiteren Wundversorgung zu Hause und/oder in anderen Einrichtungen wird in die Wege geleitet und bis zur Entlassung organisiert.

Vereinheitlichung

Weiters soll sich auch der Materialeinsatz im Landeskrankenhaus Feldkirch verbessert und lagertechnisch zentralisiert werden, was zudem eine Kostenreduktion bringt. Spezielle Wundauflagen, die zum Teil sehr teuer sind und nur in größeren Verkaufseinheiten bestellt werden können, werden über das zentrale Wundmanagement verwaltet, gelagert und an den Endverbraucher gebracht. Das Zentrale Wundmanagement ist jeweils von Montag bis Freitag erreichbar, was den Pflegenden eine Ansprechperson zur Wundtherapie gewährleistet.

Sandra Müller und Alexander Mattle sind täglich mit einem Verbandswagen im Spital unterwegs. Fotos: khbg
Sandra Müller und Alexander Mattle sind täglich mit einem Verbandswagen im Spital unterwegs. Fotos: khbg

Fakten

» 3,6 Tage durchschnittliche Verweildauer im LKH Feldkirch

» 3096 belegte Betten (im Erhebungszeitraum von 7 Tagen)

» 276 komplexe Wunden

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