Gesund leben – Risiko minimieren

Gesund / 06.05.2016 • 11:09 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Wandern ist eine wunderbare Form der Bewegung. Foto: berchtold
Wandern ist eine wunderbare Form der Bewegung. Foto: berchtold

Jeder kann durch eigenes Zutun den Gefahren eines Schlaganfalls vorbeugen.

Bregenz. Der Schlaganfall ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebserkrankungen die dritthäufigste Todesursache in Österreich. Das bedeutet, dass jährlich etwa 24.000 Österreicher einen Schlaganfall erleiden. In Vorarlberg sind rund 1000 Personen betroffen. Anlässlich des Internationalen Tages gegen den Schlaganfall am 10. Mai informiert die Neurologische Reha der aks gesundheit über Möglichkeiten der Schlaganfallvorsorge und der Therapie nach einem Schlaganfall.

Ein Schlaganfall trifft Menschen wie aus heiterem Himmel. Die Ursachen entstehen jedoch nicht von heute auf morgen. Bei einem Schlaganfall sind die Blut- und damit die Sauerstoffversorgung im Gehirn gestört. Dadurch kommt es zu einem plötzlichen Ausfall bestimmter Funktionen des Gehirns. Ursache kann der Verschluss einer Gehirnarterie durch ein Blutgerinnsel (Hirninfarkt) oder der Austritt von Blut ins Hirngewebe (Hirnblutung) sein.

Warnsignale ernst nehmen

Eine möglichst schnelle ärztliche Versorgung im Krankenhaus ist bei Verdacht auf einen Schlaganfall geradezu überlebenswichtig. Durch spezielle Medikamente ist es in vielen Fällen außerdem möglich, das Gehirn vor einer dauerhaften Schädigung zu bewahren oder bleibende Beeinträchtigungen zu minimieren. Rufen Sie deshalb sofort die Rettung, sollten Sie bei sich oder Angehörigen plötzlich Symptome wie Sehstörungen, Sprach- und Sprechstörungen, Lähmungen, Taubheitsgefühl, Schwindel, Gangunsicherheit, starken Kopfschmerz, Schluckstörungen oder Orientierungsstörungen bemerken. Auch wenn diese Symptome nur kurz andauern, sollten sie unbedingt ernstgenommen und umgehend ärztlich abgeklärt werden.

Das zunehmende Alter und genetische Veranlagung sind Risikofaktoren für einen Schlaganfall, die wir nicht beeinflussen können. Für andere Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Blutgerinnungsstörung, Herzfehler, Diabetes mellitus und Störungen des Fettstoffwechsels gilt das sehr wohl. Jeder kann durch einen gesunden Lebensstil aktiv dazu beitragen, das Schlaganfallrisiko zu senken.

Leben mit Schlaganfall

Betroffene stehen vor völlig neuen Herausforderungen. Um diese zu meistern und trotz möglicher Beeinträchtigungen am Leben teilhaben zu können, bieten die Sozialarbeiter und Therapeuten aus den Bereichen Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie der aks gesundheit Neurologische Reha Unterstützung nach der Behandlung im Krankenhaus. Die individuellen Ziele der Betroffenen stehen dabei im Mittelpunkt.

Schlaganfälle verursachen jedoch nicht nur Leid, sondern auch Kosten. Abgeleitet von Daten der deutschen Bundes-Gesundheitsberichterstattung sind für Österreich allein die Behandlungskosten während des ersten Jahres bei insgesamt ca. 500 Millionen Euro anzusetzen. Dazu zählen Medikamente, stationäre Akuttherapie und Rehabilitation.

Vorbeugungsmaßnahmen

» Ausreichend bewegen: Bei körperlicher Aktivität wird unser Körper mit mehr Sauerstoff versorgt. Die Gefäße bleiben elastisch, Blutdruck und Zuckerstoffwechsel werden positiv beeinflusst.

» Gesund ernähren: Eine Gewichtsabnahme und niedrige Cholesterinwerte können das Risiko für Bluthochdruck und Arteriosklerose und damit das Schlaganfallrisiko senken.

» Kein Nikotin, kein Alkohol: Das Schlaganfall-Risiko sinkt um 25 – 50 Prozent.

» Regelmäßig Blutdruck messen: Je höher der Blutdruck, umso höher ist das Risiko für einen Schlaganfall.

» Verordnete Medikamente: Wer vom Arzt Medikamente gegen Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder Blut-Gerinnungshemmer verschrieben bekommt, muss diese gewissenhaft einnehmen.

» Blutzuckerspiegel im Blick haben: Durch einen zu hohen Blutzuckerspiegel werden die Wände der Arterien angegriffen.

Selbsthilfe nach Schlaganfall: www.net-lugg-lo.at

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.