Alles zu seiner Zeit
Angepasste Bewegung: Herrje klingt das bieder. Und nach Alter. Aber mit sechzig ist man heutzutage doch nicht alt, lassen uns Experten immer wieder wissen. Sechzig ist das neue Fünfzig, Siebzig das neue Sechzig und so weiter und so fort. Also darf es sportlich schon noch ein bisschen mehr sein. Ja, kein Problem, solange der Körper mitspielt. Schwierig wird es, wenn wir die kleinen, feinen Signale geflissentlich übersehen bzw. überhören, die er aussendet, weil ihm überbordender Eifer und Ehrgeiz zu viel werden. Dann kann es fürs Zurückschalten mitunter schon zu spät sein, und wir hadern für den Rest des Lebens mit unseren zerschlissenen Gelenken und tun erst recht nichts mehr. Was den verbleibenden Jahren ebenso wenig bekommt.
Angepasste Bewegung: Es gibt sie für alle Altersstufen. Vom Kind bis zum Greis. Wir müssen den Begriff nur jeweils für unsere eigene Situation und immer wieder neu definieren. Das ist vermutlich die viel größere Kunst. Denn wer gesteht sich schon gerne ein, dieses und jenes nicht mehr in der gewohnten Intensität auf die Reihe zu kriegen. Das wäre ja gerade so, als würde man zugeben, alt zu werden. Hallo, doch nicht mit einer Generation, der das Attribut der „Golden Ager“ anhaftet. Ich jedenfalls habe aus meinem Übereifer beim Lauftraining gelernt.
Dabei sein und Spaß haben: Auch das hat bei einem Bewerb seine Qualität. Irgendwann müssen wir keine Blumentöpfe mehr gewinnen. Wie heißt es schön: Alles hat seine Zeit. Und das stimmt. Wir sollten nur den Zeitpunkt nicht übersehen.
marlies.mohr@vorarlbergernachrichten.at
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