Marlies Mohr

Kommentar

Marlies Mohr

Magische Momente

Gesund / 30.09.2016 • 09:29 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Kennen Sie das? Da geht man seinem Tagwerk nach und dann, wie aus dem Nichts, machen sich Heiterkeit und Glücksgefühle breit, die einen Purzelbäume schlagen lassen. Woher diese Flut an Lebensfreude kommt? Müssen, wollen wir das wissen? Hauptsache, es gibt sie, diese magischen Momente. Mir offenbarten sie sich wieder einmal, als ich an einem dieser schönen Herbsttage frühmorgens beim Laufen war. Das Rauschen des Windes, erste Blätter, die lautlos zu Boden schwebten, Sonnenstrahlen, die sich kühn durchs Geäst zwängten und Bäume strahlen ließen: Da hätte ich am liebsten gesungen.

Ich hab’s auch gemacht, aber ganz leise und mehr in Gedanken. Nicht lauthals, wie es mich drängte. Aus unerklärlichen Gründen schlich sich der STS-Evergreen „Der letzte Sommer war sehr schön“ in mein Ohr. Ich bin zwar nicht an irgendeinem Strand gelegen und habe die Sonne wie Feuer auf der Haut gespürt. Wäre ohnehin ungesund, und besonders wasseraffin bin ich nicht. Mir ist kühler Fels unter der Hand lieber als Wellengang. Dennoch war er gut, dieser Sommer. Trotz diverser Unpässlichkeiten, die der Alltag so mit sich bringt und die das ganze Daseinsgefüge aus den Angeln heben können. Alles Positive verliert plötzlich seinen Wert. Scheint nie gewesen zu sein. Dann sind es diese hellen Tage, die einen durch das Dunkel sehen lassen. Dann weitet sich das Herz. Allein das Gefühl ist unbezahlbar. Ich wünsche auch Ihnen viele gute Tage. Und wenn’s finster wird – raus an die frische Luft, das Leben atmen. 

marlies.mohr@vorarlbergernachrichten.at

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