Vom Leben und Altern
Monatelang hat die Orchidee mit ihrer Schönheit geradezu geprahlt. Doch nun kriecht die Müdigkeit in die lila Blütenkelche. Auch uns Menschen beugt das Alter. Die einen mehr, die anderen weniger. Weniger wäre wohl allen lieber. Aber so spielt das Leben nicht. Viele haben einen ordentlichen Rucksack zu tragen, während andere bis zum Ende fidel daherkommen.
Es sei jedem vergönnt, sein Altern so zu meistern. Denn alles andere nagt an unserer Lebenserwartung. Das offenbart eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Es darf ihr geglaubt werden, schließlich ist sie die oberste Hüterin unserer Gesundheit. Alsdann heißt es da: Wer sein eigenes Alter vorwiegend negativ sieht, lebt „durchschnittlich 7,5 Jahre weniger“ als Menschen, die dem Älterwerden gelassen entgegensehen. Im Grunde nützt das ganze Hirnen über Falten, schlaffe Haut und graue Haare tatsächlich nichts. Wir kommen sowieso nicht daran vorbei. Was würde also mehr Sinn machen, als das Beste aus jedem Lebensabschnitt zu holen? Genau das.
Aber: Dieser Umfrage zufolge glauben 60 Prozent, dass ältere Menschen nicht mehr „genügend respektiert“ werden. In den reichen Ländern liegt der Prozentsatz noch höher. Dem gilt es ebenfalls entgegenzuwirken. Alte Menschen haben viel geleistet. Für uns. Mit unserer Zuwendung können wir ihnen etwas zurückgeben. Wir möchten das später doch auch. Oder? Deshalb: Lassen Sie das Leben nicht alt aussehen, sondern genießen Sie es, so lange es geht. Und helfen Sie anderen dabei, es tun zu können.
marlies.mohr@vorarlbergernachrichten.at
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.
Kommentar