Tage mit Mehrwert
Eigentlich war ich der Meinung, diese Diskussion hätten wir endlich hinter uns. Aber selbst Jahrzehnte nach ihrer Einführung vermag die Sommerzeit immer noch so manches Gemüt zu erhitzen. Zugegeben: Auch ich hatte während der ersten Tage so meine Problemchen und ständig ein Auge auf der Uhr, vor allem abends. Jetzt ist es schon zehn, dabei wäre es erst. . . na, Sie wissen schon. Und morgens rattert der Wecker um sechs, dabei wäre es doch erst. . . ebenfalls bekannt. Sogar mein Hund hat sich gewundert, dass er raus muss, obwohl es draußen noch dunkel war. Irgendwie kam ihm das alles etwas suspekt vor, auch weil Frauchen zu für ihn nachtschlafender Zeit schon auf der Matte stand. Aber mittlerweile haben wir den Anpassungsmodus erfolgreich bewältigt und freuen uns über jede Stunde, die es abends länger hell ist.
Die wirklich schöne Seite der Sommerzeit ist ja, dass sie schon früh im Jahr der Nacht mehr Tag einhaucht. Sportlich gesehen bin ich zwar eher ein Morgenmensch, weil mir da gefühlt alles an Bewegung leichter fällt. Viele andere sind jedoch auf den Feierabend angewiesen, um Körper und Geist in Schwung zu halten oder zu bringen. Egal wie. Hauptsache, dass. Unlängst bin ich an einem dieser ersten schönen Sommerzeitabende mit dem Rad von Dornbirn nach Wolfurt gefahren. Meine Güte, war da ein Betrieb auf dem Rad- und Spazierweg. Es hatte den Anschein, als ob der letzte Tag der Menschheit angebrochen wäre und jeder noch schnell einmal die Schönheiten der Natur auskosten müsste. Mir gefällt dieser Mehrwert. Dunkel wird es früh genug wieder.
marlies.mohr@vn.at
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