Und hinauf aufs Rad!
Das Fahrrad: Es ist durch fast nichts zu ersetzen. Manchmal sprengt es sogar Grenzen, wenngleich diese im gegenständlichen Fall lediglich medialer Natur waren und dem Volk nicht viel gebracht haben, außer einem medienwirksamen Auftritt ihres Staatschefs, der es bis nach außen schaffte. Dies ist deshalb ungewöhnlich, da Turkmenistan zu den isoliertesten Staaten der Welt zählt. Und was innen geschieht, geht keinen etwas an. Wenn sich jedoch Gurbanguli Berdimuchamedow auf das Fahrrad schwingt, darf das staatliche Sportfernsehen unzensiert berichten. Zumindest in einem hat der Herr Präsident recht: Radfahren ist ein ökologisch grüner Sport. Ob er sich, wie behauptet, auch im Land immer größerer Beliebtheit erfreut, erschloss sich aus der Meldung nicht. Hoffen wir deshalb, dass die Turkmenen wenigstens über funktionsfähige Drahtesel verfügen, wenn schon alles andere staatsgelenkt ist.
Eine Lenkung positiver Art erfahren Schüler eines Gymnasiums in Aschaffenburg. Dort wird, um der Gesundheit und guter Noten willen im Klassenzimmer gestrampelt. Jeweils eine Unterrichtsstunde am Tag schwingen sich die Jungen auf die Räder. Eine Strecke bis weit nach Russland hinein seien sie schon geradelt, freut sich der Schulleiter. Aber noch wichtiger: Die Leistungen haben sich verbessert. Alle schlossen das Schuljahr positiv ab. Na also. Wobei die Räder ja nicht unbedingt im Klassenzimmer stehen müssen. Ich würde meinen: Weg mit dem Handy, runter vom Sofa und hinaus in die Natur. Das bringt’s doppelt. Schöne Ferien noch.
marlies.mohr@vn.at
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