Bessere Chancen fürs Herz

Gesund / 06.10.2017 • 09:47 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Mit Hilfe von Medikamenten, die durch Forschungen immer weiterentwickelt und dadurch besser werden, lassen sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen gut beherrschen.
Mit Hilfe von Medikamenten, die durch Forschungen immer weiterentwickelt und dadurch besser werden, lassen sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen gut beherrschen.

Die medizinische Forschung konnte Hauptursachen für Erkrankungen charakterisieren.

Feldkirch Vorbeugen ist besser als heilen. Die medizinische Forschung der vergangenen Jahrzehnte konnte die Hauptursachen für Herz-Kreislauf-Krankheiten charakterisieren; es ist deshalb heute in den meisten Fällen möglich, Herz-Kreislaufkrankheiten effizient zu verhindern, oder auch, wenn bereits eine Erkrankung vorliegt, ihr Voranschreiten aufzuhalten.

Positive Wirkungen

Weil Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Cholesterinablagerungen in den Schlagadern entstehen, nimmt das Cholesterin einen zentralen Stellenwert ein: Statine, das sind die wichtigsten Cholesterin-senkenden Medikamente, können das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko um die Hälfte senken. Statine können aber nur wirken, wenn sie auch eingenommen werden. Es ist deshalb sehr wichtig, dass Personen, die Statine einnehmen, über die starken positiven Wirkungen und die ausgezeichnete Langzeitverträglichkeit dieser Medikamente Bescheid wissen. Sonst ist die Gefahr groß, dass die Statine vorzeitig abgesetzt werden. Dazu hat Dr. Vonbank vom Vivit-Institut eine Arbeit im weltweit führenden Herzjournal veröffentlicht.

Wichtiger Befund

Eine vielbeachtete Arbeit des Leiters des Vivit-Instituts, Prof. Heinz Drexel, zeigt, dass eine entzündungshemmende Behandlung Herz-Kreislauf-Ereignisse verhindern kann. Das ist ein wichtiger Befund, weil damit anzunehmen ist, dass Entzündung eine Ursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein kann. Tatsächlich haben Menschen mit chronischen Entzündungen, wie etwa Patienten mit rheumatischen Gelenksentzündungen ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko. Bevor eine entzündungshemmende Behandlung aber in der Routine zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Ere­ignissen eingesetzt werden kann, sind zusätzliche Studien notwendig.

Weiter ist die Medizin bei neuen Cholesterinmedikamenten, mit denen das schlechte LDL Cholesterin deutlich über das hinaus gesenkt werden kann, was mit Statinen alleine erreicht wird. Diese Medikamente müssen alle zwei Wochen mit einer Spritze verabreicht werden. Laut Drexel bedeuten sie eine hervorragende Option für ausgesuchte Patienten, die mit einem Statin alleine immer noch ein zu hohes Cholesterin haben. Als Ersatz für Statine kommen sie in der Regel nicht in Frage, weil sie unvergleichlich teurer als Statine sind und weil Langzeit-Erfahrungen noch fehlen.

Gute Vorhersagen

Eine weitere Hauptursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist die Zuckerkrankheit. Prof. Christoph Säly stellte jüngst neue Ergebnisse des Vivit-Instituts zum Herz-Kreislauf-Risiko bei Patienten mit Diabetes vor. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass der Biomarker pro BNP, der im Blut bestimmt werden kann, das Sterberisiko sehr gut voraussagen kann. Auch eine eingeschränkte Nierenfunktion zeigte bei Diabetespatienten ein sehr hohes Risiko für ein vorzeitiges Sterben an. Ein hoher Blutwert des neu entdeckten Proteins Uromodulin offenbarte dagegen eine deutlich günstigere Prognose.

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