Tageschirurgie kann sich „sehen“ lassen

Am KH Dornbirn werden Grauer-Star-Operationen tageschirurgisch erledigt.
Dornbirn Der Graue Star ist die weltweit häufigste Augenerkrankung im Alter. Dabei kommt es zur Trübung der Linse, welche die Farben zu „grau“ verschwimmen und den Blick bei vollständiger Erblindung „starr“ werden lässt. Eine Verbesserung der Sehschärfe kann nur durch eine Operation erzielt werden. Diese führt seit bald zehn Jahren am Krankenhaus Dornbirn Christian Kunze durch und das bereits über 5000 Mal erfolgreich: „Wir waren die erste Augenabteilung in Vorarlberg, die den Eingriff fast gänzlich tageschirurgisch durchgeführt hat und liegen aktuell bei einem Anteil von 99 Prozent.“ Zukünftig werden diese Eingriffe im neuen Operationstrakt in einem speziell auf die Bedürfnisse der Augenchirurgie angepassten Bereich erfolgen, dem sogenannten Fast-Track-OP. Der Eingriff erfolgt tageschirurgisch, das heißt Aufnahme, OP und Entlassung erfolgen am selben Tag. Vorteile: Die Behandlung ist gut planbar und folgt einem strukturierten Ablauf.
Keine kleine Chirurgie
Schonend und effizient, das ist die ambulante Tageschirurgie. Am Krankenhaus Dornbirn werden jährlich rund 2300 Patienten von den operativen Fachabteilungen des Krankenhauses sowie den Belegärzten für Augenheilkunde, plastische Chirurgie und HNO-Heilkunde betreut. Durchgeführt werden jene Eingriffe, bei denen keine Komplikation zu erwarten sind. Bei der Unfallchirurgie sind es zum Beispiel die Kniegelenksspiegelungen, die Behandlung kleinerer Brüche sowie die Metallentfernung nach Knochenoperationen. Ebenso werden kleinere gynäkologische Eingriffe, die Entfernung von Rachenmandeln und die Operation des Grauen Stars in der Tageschirurgie vorgenommen. „Es ist keine ,kleine‘ Chirurgie, die nebenher erledigt wird“, betont Primar Harald Sparr, ärztlicher Leiter der interdisziplinären Tageschirurgie und Anästhesie-Ambulanz, „eine tagesklinische Behandlung wird bis ins Detail durchdacht, vorbereitet, durchgeführt und nachbetreut.“ An erster Stelle stehen immer die Versorgungsqualität und die Sicherheit der Patientinnen und Patienten.
Vom OP-Tisch nach Hause
„Ein tageschirurgischer Eingriff gilt grundsätzlich als unbedenklich für einen gesunden Menschen“, erklärt Sparr. Diagnoseerstellung und Terminvereinbarung erfolgen in der jeweiligen Fachabteilung. Die Patienten erhalten gezielte Informationen zum postoperativen Verhalten. Zum Beispiel: Was sie ab wann machen dürfen. Bei Bedarf werden sie mit Medikamenten versorgt und erhalten einen Termin zur Nachkontrolle. Wichtige Befunde wie Labor, EKG, Röntgen werden bereits vor dem Tag der Operation erstellt. In einem persönlichen Gespräch mit einem Narkosearzt werden alle notwendigen Befunde abgeklärt und über die verschiedenen Narkoseverfahren informiert. Der Tag des Eingriffs selbst ist genau geplant, mit den gleichen hohen Qualitätsstandards wie bei einem stationären Aufenthalt. So werden die allermeisten Operationen des Grauen Stars gefahrlos tageschirurgisch durchgeführt und zwar in Lokalanästhesie.
„Ein tageschirurgischer Eingriff gilt grundsätzlich als unbedenklich für einen gesunden Menschen.“
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