Auf die Nieren geschaut

MedKonkret klärt über Möglichkeiten der Früherkennung auf.
Feldkirch Nierenerkrankungen sind sehr häufig. Etwa jeder Zehnte ist davon betroffen. „Da diese Erkrankungen lange Zeit ohne Symptome verlaufen, werden sie leider oft zu spät erkannt“, bedauert Primar Karl Lhotta, Leiter der Inneren Medizin III (Nephrologie und Dialyse) im Landeskrankenhaus Feldkirch. Dabei ist die Diagnose mittels einer Blutabnahme und eines Harntests sehr einfach und rechtzeitig möglich. Über Risikogruppen, Früherkennung und Behandlungsmöglichkeiten informiert Lhotta im Rahmen von MedKonkret am Dienstag, 14. November 2017, ab 19 Uhr im Panoramasaal des LKH Feldkirch. Vor Beginn der Veranstaltung bietet die Firma Neuroth kostenlose Hörtests an.
Neue Therapiemöglichkeiten
Bei einer akuten Nierenschädigung kommt es innerhalb weniger Tage zu einer raschen Einschränkung der Nierenfunktion. Häufigste Ursachen sind ein Flüssigkeitsverlust in Kombination mit bestimmten Medikamenten und in der Folge eine Beeinträchtigung der Nierendurchblutung oder schwere Infektionen mit einer Sepsis. In einigen Fällen ist auch bei diesen Patienten eine, wenn auch nur vorübergehende Dialysebehandlung erforderlich. Entzündungen, Autoimmunerkrankungen oder angeborene Erkrankungen können die Niere ebenfalls betreffen. Blut und Eiweiß im Harn sind erste Anzeichen dafür. Zur genauen Diagnose sind meist Spezialuntersuchungen wie eine Nierenbiopsie notwendig. Für diese Erkrankungen stehen gänzlich neue Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.
Eine rechtzeitige Diagnose kann das Fortschreiten einer Nierenerkrankung durch entsprechende Behandlungen sowie Therapien verhindern. „Deshalb sollten sich vor allem Personen mit einem hohen Risiko bei ihrem Hausarzt auf eine Nierenerkrankung testen lassen“, rät Primar Karl Lhotta. Zu diesem Kreis gehören Patienten mit Diabetes oder hohem Blutdruck. Bei Personen mit einer chronischen Nierenschädigung besteht außerdem die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese abzuwenden stellt ebenfalls ein wesentliches Therapieziel dar.
Immer mehr Lebendspenden
Ist die Nierenfunktion zerstört, ist eine Dialysebehandlung notwendig. Diese kann in Form der Hämodialyse dreimal pro Woche über mindestens vier Stunden an einer Dialysestation erfolgen. Eine andere Möglichkeit stellt die Bauchfelldialyse dar, die Betroffene auch selbstständig zu Hause durchführen können. Die beste Behandlungsmöglichkeit in einem solchen Fall, der jedoch nicht eintreten sollte, ist aber eine Nierentransplantation. Jährlich erhalten etwa 20 Vorarlberger eine neue Niere. Mittlerweile leben mehr als 250 Personen mit einem Nierentransplantat. In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Lebendspende deutlich zugenommen. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung“, sagt Lhotta.
MedKonkret
Die Niere, ein unauffälliges,
oft unterschätztes Organ
Referent Primar Karl Lhotta, Innere Medizin III Nephrologie, LKH Feldkirch
Termin Dienstag, 14. November 2017, Panoramasaal im LKH Feldkirch
Beginn 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr
Eintritt frei, auch das Parken in der LKH-Tiefgarage ist für MedKonkret-Besucher frei