Den Tumoren auf der Spur

Für seine Forschung erhielt Andreas Bösl aktuell den Durig-Böhler-Preis.
Feldkirch Der heurige „Durig-Böhler-Preis“ geht an Andreas Bösl, Molekularbiologe am Institut für Pathologie am Landeskrankenhaus Feldkirch. Die Auszeichnung für innovative Forschung in der Medizin erhielt er aufgrund seiner vergleichenden Arbeit rund um die frühe Diagnostik von Brustkrebserkrankungen – „Genexpressionsanalysen bei Brustkrebs“ – auf molekularer Ebene und die damit verbundenen effektiveren Therapiemaßnahmen. Der Preis wurde schon traditionell von der Gesellschaft der Ärzte in Vorarlberg verliehen.
Bedeutende Rolle
Seit nunmehr zehn Jahren ist Andreas Bösl am Institut für Pathologie im LKH Feldkirch tätig und deckt mit seiner Fachkenntnis sowie der jahrelangen Erfahrung ein breites Spektrum an molekularpathologischen Methoden ab. Spezialisiert hat sich Bösl auf die Diagnostik von Tumorerkrankungen. Seit jeher galt sein Interesse der Erkennung von Erkrankungen sowie deren Prävention. „Weltweit werden jährlich mehr als eine Million Brustkrebs-Neuerkrankungen verzeichnet. Die Erforschung molekularer Ursachen sowie die Identifizierung effizienterer Biomarker, die eine Tumorentstehung frühzeitig anzeigen und zugleich eine Prognose des tatsächlichen Krankheits- und Therapieverlaufs erlauben, spielen eine zunehmend bedeutende Rolle innerhalb der modernen Medizin“, erläutert Bösl.
Vorteile für Tumorpatienten
„Neue Prognosefaktoren und Diagnosemarker können dazu beitragen, die Behandlungsstrategien in Richtung einer individualisierten Medizin zu optimieren“, erklärt der Molekularbiologe. Die Aktivität verschiedener menschlicher Gene (Genexpression) und deren Bewertung im klinischen Kontext sollen zukünftig eine Einteilung von Brustkrebspatienten in eine Hochrisiko- und Niedrigrisikogruppe ermöglichen, um eine bestmögliche, individualisierte Therapie bereitstellen zu können. Für Patienten der Niedrigrisikogruppe könnte dies bedeuten, dass unter Umständen auf eine belastende Chemotherapie verzichtet werden kann. Die Verlässlichkeit dieser Genexpressionsanalysen wurde in vergleichenden klinischen Studien geprüft.
„In diesem Berufsfeld ist eine permanente Fortbildung unerlässlich, um stets auf Augenhöhe mit dem rasanten Fortschritt zu sein“, beschreibt Andreas Bösl die Anforderungen des beruflichen Alltags. Der junge Forscher legt großen Wert darauf, dass die verwendeten Methoden und Technologien den neuesten wissenschaftlichen Anforderungen entsprechen. „Es ist ein Gewinn, einen ambitionierten Forscher wie ihn im Team zu haben“, bekräftigt Institutsleiter Primar Felix Offner.