Eine ganz besondere Sprechstunde

Gesund / 01.12.2017 • 09:34 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Odion Jacob bei seinem Termin in der besonderen Kindersprechstunde. KH Dornbirn
Odion Jacob bei seinem Termin in der besonderen Kindersprechstunde. KH Dornbirn

Die gibt es für Kinder mit Erkrankungen der Bewegungsorgane im KH Dornbirn.

Dornbirn In einer besonderen Kindersprechstunde stehen Orthopäden und Kinderärzte im Krankenhaus Dornbirn gemeinsam kleinen Patienten zur Seite, die unter angeborenen oder erworbenen Erkrankungen der Bewegungsorgane leiden. Dabei bietet die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Neuropädiatrie und Neuroorthopädie den wesentlichen Vorteil der kurzen Wege. Beide Fachexperten beurteilen die Gesamtsituation und können effizient reagieren.

Erfahrung und Feingefühl

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie haben andere Bedürfnisse und befinden sich in Entwicklung und Wachstum. „Fehlstellungen, die bei Erwachsenen bereits Krankheitswert haben, können je nach Alter eines Kindes oft noch im Normalbereich sein“, klärt Dr. Arno Martin, Leiter der Orthopädie, auf. Es braucht viel Erfahrung und Feingefühl bei den kleinen Patienten, die gerade erst die Welt auf eigenen Beinen erkunden. Wenn dabei die Symmetrie des Bewegungsablaufs nicht stimmt, weist das auf eine Störung hin. „Die Kunst besteht darin, wachstums- und entwicklungsbedingte Durchgangsstadien, die keiner Behandlung bedürfen, von therapiebedürftigen Fehlstellungen zu unterscheiden“, sagt Martin. Auffällige Gangbilder können sowohl orthopädische als auch neurologische Ursachen haben, die eine sorgfältige Differenzialdiagnose erfordern. Diese zieht alle erhobenen Symptome und medizinischen Befunde in Betracht. „Das heranwachsende Skelett ist empfänglicher für neurologische Störungen, aber auch zugänglicher für orthopädische Behandlungen“, betont Primaria Edda Haberlandt, Leiterin der Kinder- und Jugendabteilung. Deshalb wird bei speziellen Fällen auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit gesetzt.

Von Kindesbeinen an

Der menschliche Körper wächst und reift vom Säuglings- bis zum Jugendalter. „Deshalb lassen sich in dieser Phase orthopädische Störungen und Leiden relativ leicht korrigieren, die sich im Erwachsenenalter zu bleibenden Schäden ausweiten können“, betont Arno Martin. Auch neurologische Erkrankungen können unterschiedlichste Auswirkungen auf die Motorik der Heranwachsenden haben. Deshalb ist eine interdisziplinäre Beurteilung der Situation sinnvoll und effizient. „Mit den Eltern finden wir die optimale Behandlung und verhelfen den Kindern zum bestmöglichen Start ins Leben“, erklärt Kinderärztin Alexandra Rümmele-Waibel. Gerade für Kinder und Jugendliche ist ein Mehr an Mobilität von entscheidender Bedeutung für ihre Lebensqualität. Die Terminvergabe für die Sprechstunde erfolgt auf Zuweisung.