Darmkrebs-Vorsorge-Telefon

Gesund / 09.03.2018 • 09:24 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Probleme mit dem Darm werden noch häufig als Tabuthemen behandelt. Das Vorsorgetelefon soll ein Beitrag zur Offenheit sein.
Probleme mit dem Darm werden noch häufig als Tabuthemen behandelt. Das Vorsorgetelefon soll ein Beitrag zur Offenheit sein.

Neue Initiative der Selbsthilfe Darmkrebs im Aktionsmonat März.

Wien Im Rahmen dieses Aktionsmonats lässt die Selbsthilfe Darmkrebs mit einer besonderen Aktion aufhorchen: Ab sofort wird es das Darmkrebs-Vorsorge-Telefon geben, das zu fixen Zeiten für die Beantwortung von Fragen und die Beratung zur Verfügung steht.

Niederschwelliges Angebot

„Unser Darmkrebs-Vorsorge-Telefon kann den Arzt nicht ersetzen.“

Es soll vielmehr ein niederschwelliges Angebot an Ratsuchende sein, erste fachkundige Antworten auf Fragen zu erhalten, die mit der Darmkrebsvorsorge zusammenhängen“, stellt Helga Thurnher, Präsidentin der Selbsthilfe Darmkrebs, ihre neue Initiative vor. „Wobei wir davon ausgehen können, dass sich die meisten Anfragen mit der Koloskopie beschäftigen werden. Diese Untersuchung ist nach wie vor ein Tabuthema. Viele Patientinnen und Patienten warten viel zu lang ab, bevor sie bei Beschwerden den Arzt aufsuchen. Hier wären wir gerne eine erste Anlaufstelle für Menschen, die es aus falscher Scham oder unbegründeter Angst nicht schaffen, sich eigeninitiativ an einen Arzt ihres Vertrauens zu wenden.“ Auch der Wiener Experte Friedrich Anton Weiser wird sein Know-how und seine langjährigen Erfahrungen einbringen: „Die primäre Aufgabe unseres Vorsorge-Telefons besteht darin, durch Zuhören und gezielte Fragen ein allfälliges Gefahrenpotenzial sensibel auszuloten, die modernen Methoden der Koloskopie zu erläutern, die Vorteile der sanften Koloskopie nahezubringen und so Ängste zu zerstreuen. Ziel ist es, den Anrufer zum Besuch des Hausarztes oder eines kompetenten Facharztes zu motivieren.“

Jährlich wird in Österreich bei ca. 5000 Menschen Darmkrebs diagnostiziert. „Viele Betroffene befinden sich leider bereits im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung, sodass trotz modernster Therapien noch immer rund 50 Prozent daran versterben. Dies bei einer Krebsform, die in 95 Prozent der Fälle über Jahre hinweg im gutartigen Stadium entdeckt werden könnte. Bei rechtzeitiger Entfernung der sogenannten Polypen kann daraus kein bösartiger Tumor entstehen“, gibt Helga Thurnher zu bedenken.

Bei Erfolg wird das Darmkrebs-Vorsorge-Telefon weiter ausgebaut. Schlussendlich soll es ein fixes Team an Expertinnen und Experten geben, die zu fixen Terminen und Telefonzeiten regelmäßig für Anfragen aus der Bevölkerung österreichweit zur Verfügung stehen.

Die ersten Termine:

Friedrich Anton Weiser: Montag, 19. März 2018 von 8 bis 20 Uhr, Tel. 0664/3078585

Helga Thurnher: Dienstag, 27. März und Freitag, 30. März 2018, jeweils von 9 bis 12 Uhr, Tel. 0676/934 07 46

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