Erfolgreiche Transplantation von Knorpelzellen

Schweizer Super-League-Spieler in Feldkirch operiert.
Feldkirch An der Unfallchirurgie im Landeskrankenhaus Feldkirch werden jährlich bis zu zwanzig Knorpelzelltransplantationen durchgeführt. Diese Behandlung wird vor allem nach traumatischen, also verletzungsbedingten Knorpelschäden am Kniegelenk bei jungen Patienten angewendet. Durch die Zelltransplantation werden Knorpeldefekte verschlossen mit dem Ziel, ein belastbares Knorpelregenerat zu erhalten. Anfang Februar wurde der Fußballprofi Guy Christian Zock A Bep von den Kniechirurgen Primar René El Attal, Leiter der Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, sowie OA Alexander Gohm erfolgreich am rechten Knie behandelt. Zock A Bep spielt derzeit in der Schweizer Super League. Er hat das Krankenhaus bereits verlassen und befindet sich auf Reha. Der 23-jährige Kameruner hat vier Spiele mit der kamerunischen Nationalmannschaft bestritten und ist Stammspieler beim FC Sion
Bei einer Knorpelzelltransplantation werden in einer ersten arthroskopischen Operation zunächst Knorpelzellen von einem wenig belasteten Bereich des betroffenen Gelenks entnommen. Operateur Alexander Gohm erklärt: „Diese Entnahme dauert etwa eine halbe Stunde. Der Patient muss danach ein bis zwei Tage stationär bleiben. Dann werden diese Zellen im Labor in einer Nährlösung auf das Millionenfache vermehrt. Nach etwa sechs Wochen sind genügend Knorpelzellen vorhanden, um sie in den Knorpelschaden einzupflanzen.“ Bei einer zweiten, nun offenen Operation bringt der Chirurg die Knorpelzellen vor der Transplantation auf eine Kollagen-Trägersubstanz (Matrix) auf und näht diese Matrix in den Defekt ein. Diese zweite Operation dauert bis zu einer Stunde, der Patient muss danach bis zu fünf Tage stationär bleiben. „Der Knorpeldefekt ist mit körpereigenen Zellen behandelt worden, welche die gleichen Eigenschaften wie der natürliche hyaline Knorpel aufweisen. Das ist der große Vorteil dieser Methode“, informiert Gohm. Mit dieser Methode behandelt werden können Knorpelschäden am Knie nach Sportverletzungen oder Unfällen oder degenerative Knorpelschäden, bei einer Schadensgröße von 2,5 bis 10 Quadratzentimeter. Mit dieser Behandlung soll eine sekundäre Arthrose verhindert werden. Nicht geeignet ist der Eingriff unter anderem bei fortgeschrittenen degenerativen Veränderungen sowie bei einem höheren Patientenalter (bis 50 Jahre).
Langwierige Nachbehandlung
Nach einer Knorpelzelltransplantation kann der Patient bereits einen Tag später mit Hilfe eines Physiotherapeuten wieder aufstehen. „Ziel ist die volle Beweglichkeit und Belastbarkeit“, betont Gohm. Nach sechs Wochen kann die Belastbarkeit gesteigert werden. Nach einem Jahr sollte das Gelenk wieder vollständig auch für intensiven Sport hergestellt sein.
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