Bewegung statt Vitaminpillen

Gesund / 18.05.2018 • 08:54 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Mit allergrößtem Interesse verfolgten die vielen Besucher in der Messehalle 12 die sehr verständlichen Ausführungen von Primar Stefan Mennel. Vn/Stiplovsek
Mit allergrößtem Interesse verfolgten die vielen Besucher in der Messehalle 12 die sehr verständlichen Ausführungen von Primar Stefan Mennel. Vn/Stiplovsek

Langzeitstudie bestätigt die positive Wirkung von Aktivitäten auch für die Augengesundheit.

dornbirn Das Auge: klein, aber unheimlich faszinierend. Diese Erfahrung machten auch fast 500 Besucher beim MedKonkret-Vortrag von Primar Stefan Mennel. Zwei Stunden lang vermochte der Leiter der Abteilung für Augenheilkunde am Landeskrankenhaus Feldkirch die Zuhörer mit seinen Ausführungen zu fesseln. Zuerst mit einem äußerst lebendig dargebrachten Referat, anschließend mit seinen Antworten auf den kaum enden wollenden Fragenstrom. Immer ging es Mennel aber darum, die Wichtigkeit der Selbstverantwortung für die Augengesundheit zu betonen. Dazu gehören Kontrollen beim Augenfacharzt, richtiges Handeln bei Symptomen, eine gute Ernährung und Bewegung. „Die bringt mehr als eine Vitaminpille“, merkte Stefan Mennel zu diesem speziellen Punkt noch an.

Sehen beginnt mit der Geburt, und doch muss es erlernt werden. Erst ab dem vierten Lebensjahr ist das Sehvermögen vollständig ausgeprägt. Primar Stefan Mennel sprach von einer sensiblen Phase, in der es gut zu beobachten gilt, ob Schwachsichtigkeiten auftreten. Da solche von Außenstehenden nicht erkannt werden können, sollten bei Kindern ab dem 2. Lebensjahr regelmäßige Kontrolluntersuchungen erfolgen. „Bis zum sechsten Lebensjahr lassen sich Probleme noch beheben“, erklärte Mennel. Danach sind Kontrollen zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr angezeigt. Auch Augenkrankheiten innerhalb der Familie sowie Erkrankungen wie Diabetes und akute Schmerzen sind triftige Gründe, den Augenarzt aufzusuchen.

Risiko von Langzeitschäden

Großen Wert legte Primar Mennel bei seinem Vortrag auf den Erhalt der Sehkraft. Vorrangig dabei ist der Schutz der Augen vor einem Übermaß an UV-Licht, um das Risiko von Langzeitschäden zu minimieren. „Ohne entsprechenden Schutz kann sich ein Grauer Star früher ausbilden“, nannte der Augenfacharzt ein Beispiel. Die Ernährung spielt ebenfalls eine große Rolle. So enthalten etwa Brokkoli, Eier und Paprika Vitamine, die dem Sehorgan besonders zuträglich sind. Omega-3-Fettsäuren wiederum wirken positiv auf die Netzhaut. Das in Schalen von roten Trauben enthaltene Reservatrol hilft den Augen ebenfalls. Und Bewegung. In einer 20 Jahre umfassenden Studie wurden 41.000 Personen im Zusammenhang mit der Makuladegeneration (AMD) untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass Wandern oder Joggen das Risiko dafür um 50 bis 60 Prozent reduzieren kann.

„Bis zum sechsten Lebensjahr lassen sich Sehprobleme noch gut beheben.“