Selten, aber gefährlich

MedKonkret befasst sich mit Erkrankungen der Hauptschlagader.
Feldkirch Sie ist sozusagen das Herz des Körpers. Aus ihr entspringen sämtliche Schlagadern des Menschen. Gemeint ist die Aorta. Sie beginnt am Herzen und reicht bis in den Beckenbereich. Allein schon das zeigt ihre Bedeutung. Erkrankungen der Aorta sind zwar eher selten, aber wenn, wird es unter Umständen sehr gefährlich. Für den MedKonkret-Vortrag „Die kranke Aorta“ am Dienstag, 12. November 2019, um 19 Uhr im Panoramasaal des LKH Feldkirch werden gleich drei Experten aufgeboten: Es informieren Primar Wolfgang Hofmann (Gefäßchirurgie), Primar Manfred Cejna (Radiologie) und OA Rainer Mathies (Abteilung für Innere Medizin).
Schwachstellen
Medizinisch gesehen gibt es die Brustschlagader und die Bauchschlagader. Untersucht und dargestellt werden sie mittels Computertomographie, MRT, Echokardiographie, Ultraschall oder Angiographie. Zu den Erkrankungen der Aorta zählen das Aneurysma, die Stenose sowie die Dissektion. Beim Aneurysma handelt es sich um eine Ausweitung der Schlagader durch Wandschwäche. Das Platzen eines Aneurysmas führt aufgrund des hohen Blutverlustes häufig zum Tod. Eine Stenose wiederum ist eine Engstelle, meist hervorgerufen durch eine Verkalkung. Als Folge davon kommt es zu einem deutlich reduzierten Blutfluss und damit einer Minderversorgung von Organen. Die Dissektion bezeichnet eine Zerschichtung der Gefäßwand durch Einblutungen. Die daraus resultierende Schwächung der Gefäßwand kann Erweiterungen und damit Rupturen verursachen. Zerschichtungen können ebenso für Engstellen und damit für Durchblutungsstörungen verantwortlich sein, die beispielsweise Schlaganfälle begünstigen.
Frühzeitige Kontrollen
Die herznahen Abschnitte der Hauptschlagader werden primär an Abteilungen für Herzchirurgie behandelt, in den anderen Abschnitten der Hauptschlagader bestehen zwei Möglichkeiten der Behandlung: entweder die konventionelle oder „offene“ Chirurgie, bei der der jeweils betroffene Schlagaderabschnitt chirurgisch freigelegt wird und Ausweitungen oder Engstellen durch Gefäßersatz (Bypass) behoben werden. Während es für Erkrankungen der Brustschlagader keine Möglichkeiten der Vorsorge gibt, sind Erweiterungen der Bauchschlagader gut mit Ultraschall untersuchbar. „Erweiterungen sollten gerade in Risikogruppen, das sind männliche Raucher ab 65, frühzeitig diagnostiziert werden, um rechtzeitig und mit weniger Aufwand als bei Notfalleingriffen eingreifen zu können“, betonen die Ärzte. In manchen Ländern gibt es die Ultraschalluntersuchung der Bauchschlagader bereits als Screeningprogramm
MedKonkret
Die kranke Aorta
Referenten Primar Wolfgang Hofmann, Primar Manfred Cejna, OA Rainer Mathies, LKH Feldkirch
Termin Dienstag, 12. November 2019, Panoramasaal des LKH Feldkirch
Beginn 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr, Eintritt frei, ebenso das Parken in der LKH-Parkgarage