Erstmals Schulung für pflegende Angehörige

Erster Lehrgang der Volkshilfe und des Pensionistenverbandes abgeschlossen.
Feldkirch Erstmals in Vorarlberg erhielten pflegende Angehörige in einem Workshop umfassenden Einblick in die Pflegearbeit daheim. Unter professioneller Anleitung der Volkshilfe und des Pensionistenverbandes erarbeiteten sich die zwölf Teilnehmerinnen zielgerichtet Pflegeanleitungen. Die Kursbesucher lernten Basics der Betreuung kennen, erhielten Tipps zur Anwendung von Heilbehelfen und Inputs zur Körperpflege, lernten Lagerungstechniken und wurden in gesunder Ernährung sowie wirksamer Mobilisation unterrichtet. Außerdem zeigten die PVÖ-Experten die Möglichkeiten der Förderungen und sozialen Absicherung auf.
PVÖ-Präsident Manfred Lackner und Landesverbands-Geschäftsführer Hubert Lötsch übergaben in feierlichem Rahmen die Urkunden. Lackner dankte Trainerin Beate Zortea und dem Benevit Weidach mit Leiter Dorin Limbean für die Mithilfe und unterstrich die große Bedeutung pflegender Angehöriger im heimischen Pflegesystem. Er verwies auf den umfassenden Maßnahmen- und Forderungsplan des PVÖ Vorarlberg zur Stärkung der pflegenden Angehörigen und wünschte sich eine konsequente Umsetzung durch die Politik. In rund 84 Prozent aller Pflegefälle übernimmt die Familie die Betreuung zu Hause. Angesichts der Größe und Bedeutung dieser Gruppe fordert der Pensionistenverband verstärkte Unterstützungsangebote, breitere finanzielle und steuerliche Verbesserungen und eine bessere Absicherung pflegender Angehöriger. „Wer daheim pflegt und durch mobile Hilfe entlastet wird, erhält keine ausreichende Förderung aus der Mindestsicherung“, so die PVÖ-Spitzen. Aus deren Sicht wäre die Einbeziehung ambulanter Dienstleistungen in die Förderung des Landes der nächste logische Schritt, um das Gleichgewicht zwischen stationärer und ambulanter Pflege ins Lot zu bringen.
Fokus auf Pflege-Volksbildung
Fast eine Million Menschen in Österreich sind in die Pflege involviert. Schon längst hätte dieses Politikfeld nach Meinung des Pensionstenverbandes als gesamtgesellschaftliche Aufgabe erfasst werden müssen. Neben der Bereitstellung von mehr Ausbildungsplätzen, Personal und finanziellen Mitteln müsse ein weiterer Fokus auf Information und Volksbildung gesetzt werden. „73 Prozent der Pflegearbeit erbringen Angehörige. Frühzeitige Bildungs- und Schnupperangebote bereiten Familienmitglieder auf die Herausforderungen der häuslichen Pflege vor. Ein erster Schritt hat nun der PVÖ Vorarlberg mit diesem Lehrgang für pflegende Angehörige gesetzt“, so Manfred Lackner abschließend.