Marlies Mohr

Kommentar

Marlies Mohr

Widerspruch

Gesund / 22.11.2019 • 10:43 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Bei meiner Morgenrunde mit dem Hund komme ich zuweilen auch an einer Schule vorbei. Meist kurz vor Unterrichtsbeginn. Da geht es dann zu wie vor einem Einkaufszentrum. Auto um Auto rollt heran und jedes spukt Kinder aus. Die einen vielleicht noch ein bisschen verschlafen, aber alle gehfähig. Na, erkennen Sie den Widerspruch? Wer die Diskussionen um die Klimakrise mitverfolgt, wird ihn schnell entdecken. Während die einen Eltern (Parents for future) jeden Freitag vor dem Landhaus ihre Mahnwachen abhalten, um den Aufschrei der Jugend (Fridays for future) zu unterstützen, karren andere unverdrossen ihren Nachwuchs mit der Familienkutsche in Kindergärten und Schulen, selbst wenn sich die fast vor der Haustüre befinden.

Es liegt wohl in der Natur des Menschen, dass er nicht gerne Abstriche macht, auch wenn der Globus vor dem Bankrott steht. Jemand wird’s schon wieder richten. Die Frage wird jedoch irgendwann sein: Wer? Aber zurück in die Gegenwart. Ich persönliche bedaure die Kinder, die, vermutlich auch noch wohlmeinend, tagtäglich chauffiert werden. Ihnen entgeht so viel an sozialen Kontakten und noch mehr an Spaß. Es ist immer wieder schön, die Mädchen und Buben auf dem Schulweg zu beobachten und ihre Unbeschwertheit zu sehen.

Man muss kein Klimaaktivist sein, um das zu verstehen. Deshalb, liebe Eltern, lassen Sie ihre Kinder laufen. Jeder Schritt ist schließlich einer weiter ins Leben hinein. Dort ist Selbständigkeit gewiss kein Schaden.

Marlies Mohr

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