Ein frohes Osterfest!

Können Sie sich noch an die Werbung erinnern, in der von einem Sommer wie damals die Rede war? Es ging, wenn ich es noch richtig auf dem Radar habe, um Limonade und Kinder, die in luftigen Kleidern über Blumenwiesen und Bäche hüpften, um sich dann am süßen Getränk zu laben. Dieser Werbespot stiehlt sich derzeit des Öfteren wieder in meine Gedanken, nämlich immer dann, wenn uns Politiker auf ein anderes Ostern, als es früher war, einschwören. Keine opulenten Familienfeste, keine von vielen nach vier Wochen des zwangsverordneten Getrenntseins vermutlich sehnlichst erhoffte Wiedersehensfeiern. Wir werden uns im kleinen Kreis vielleicht an Ostern erinnern, wie es früher war, und im kommenden Jahr dann an Ostern, wie es war, als eine mickrige Mikrobe alle schönen Pläne zunichtemachte. Tröstlich, dass Ostern trotzdem stattfindet. Das konnte sie nicht verhindern. Machen wir also das Beste daraus. Meine Empfehlung, sich an den Schätzen der Natur zu erfreuen, die sich einem Füllhorn gleich derzeit über uns ergießen, mag für manche vielleicht ein schwacher Ersatz für ein Ostern, wie es früher war, sein. Aber fürs Gemüt sind sie so wohltuend wie ein Schokolade-Osterhase. Gerade eben schickt die Morgensonne ihre ersten Strahlen über den Horizont und lässt die Zweige eines riesigen Baumes wie Gold glühen. Mehr als eine Stunde vorher betrachtete ich während des Spaziergangs mit meinem Hund beinahe ergriffen den vollen Mond, der erhaben an einem glasklaren vorösterlichen Himmel hing. Zu gefühlvoll? Mitnichten. Baden Sie in solchen Eindrücken. Sie sind es, die bleiben, das Virus geht wieder. Wie schnell, liegt auch an uns. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ganz herzlich: Frohe Ostern, denn: Ostern findet trotzdem statt.