Ohne Infektionsrisiko zum Arzt

Gesund / 10.04.2020 • 10:25 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Hautfacharzt Udo Längle hilft seinen Patienten mit Telemedizin durch die Zeiten der Coronakrise. Seine Erfahrungen damit sind bislang gut.vol.at
Hautfacharzt Udo Längle hilft seinen Patienten mit Telemedizin durch die Zeiten der Coronakrise. Seine Erfahrungen damit sind bislang gut.vol.at

Telemedizin am Beispiel der Dermatologie.

dornbirn Das Coronavirus hat die Digitalisierung in beinahe allen Bereichen des Lebens beschleunigt. Auch die Medizin ist davon nicht ausgenommen. Ein Fach, in dem sich virtuelle Diagnostik und Therapie schon länger durchgesetzt haben, vor allem in der Schweiz, ist die Dermatologie. Patienten werden per übermittelter Fotos behandelt. Auch der Dornbirner Hautfacharzt Udo Längle (67) nützt jetzt diese Möglichkeit. „Die Logistik war schon vorbereitet“, erzählt er. Das Coronavirus gab schließlich den Ausschlag, sofort umzusteigen. „Die Patienten sind zufrieden mit dieser Form der Betreuung“, kann Längle inzwischen berichten. Sogar eine Covid-19-Patientin hat er mittels Telemedizin bereits erfolgreich behandelt. Was es zu einer guten Abklärung allerdings braucht, sind scharfe Fotos. „Die braucht es zur Abklärung eines Beschwerdebildes“, betont Udo Längle.  

In Kontakt bleiben

Die Telemedizin ermöglicht es Patienten, speziell in Zeiten erhöhter Infektionsgefahr sehr einfach mit ihrem Arzt weiterhin in Kontakt zu bleiben. „Dabei werden per Telefon die Anamnese und die Beschwerden genau besprochen“, erläutert der Dermatologe. Hilfreich dafür sind, wie bereits erwähnt, aussagekräftige Fotos der zu behandelnden  Hautstellen. Längle: „Eine medizinische Betreuung kann so begonnen und auch fortgesetzt werden, und das ohne jegliches Infektionsrisiko.“ Er bestätigt außerdem, dass sich speziell die Dermatologie sehr gut für die Telemedizin eignet. In der Schweiz wurde das Angebot bereits vor einigen Jahren gestartet. In Österreich beginnt es nun ebenfalls Fuß zu fassen. Udo Längle hatte jedenfalls auch schon einen Patienten aus Wien.

Jeden Vormittag ist der Hautfacharzt für seine Patienten per E-Mail und Telefon erreichbar. Anhand der zugeschickten Fotos erfolgt dann die weitere Abklärung. „Es gibt ein Gespräch mit ausführlicher Anamnese, und darauf aufbauend wird noch die Therapie besprochen“, erläutert Längle den Ablauf. In gleicher Weise laufen die Kontrollen ab. Wird ein Medikament benötigt, faxt der Arzt das Rezept direkt an die Hausapotheke des Patienten, wo es dann von ihm selbst oder einer Vertrauensperson abgeholt werden kann. Die Abrechnung einer telemedizinischen Betreuung erfolgt wie sonst auch bei Wahlärzten. Die Patienten erhalten einen Teil der Kosten von der Österreichischen Gesundheitskasse refundiert. Privatversicherungen übernahmen meist die ganzen Kosten.

Sobald die Zeichen in Richtung eines normalen Arbeitsalltags deuten, will Udo Längle den Praxisbetrieb zwar wieder aufnehmen, gleichzeitig aber auch das telemedizinische Angebot beibehalten. „Die Patienten schätzen es.“ VN-MM

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.