Das Risiko minimiert

Bei Neuroth greift in Coronazeiten ein neues Schutzkonzept.
dornbirn Montag, 9 Uhr: Vor dem Neuroth-Fachinstitut in der Dornbirner Riedgasse stehen die Kunden schon Schlange. Alle vorschriftsmĂ€Ăig mit Mund-Nasenschutz und auf Abstand. Es sind vorwiegend Ă€ltere Menschen, die Hilfe mit ihren HörgerĂ€ten brauchen. âEs geht darum, kleine technische Probleme zu beheben. Das ist im Moment unsere Hauptarbeitâ, erklĂ€rt Simone Koller. In Coronazeiten fahren auch diese FachgeschĂ€fte nur mit halber Leistung. Ganz geschlossen waren sie nie. âEs gab von Anfang an einen Notbetrieb, denn Ă€ltere Menschen, und dazu gehören unsere Klienten, sind in Zeiten sozialer Isolation noch mehr auf eine gute Hörversorgung angewiesenâ, sagt Koller. Um die Kunden wieder umfassender bedienen zu können, hat Neuroth ein neues Schutz- und HygienekonÂzept entwickelt, und zwar mit Medizinern und Gesundheitsexperten wie dem Infektionsspezialisten Bernhard Haas. âJetzt können wir auch wieder Termine fĂŒr Hörtests und HörgerĂ€teanpassungen anbietenâ, freut sich Simone Koller.
Schutzvisier
Das Hygienekonzept umfasst insgesamt 15 Seiten. Es umfasst unter anderem die regelmĂ€Ăige Desinfektion aller FlĂ€chen und GerĂ€te, das Tragen von Schutzmasken, den Einsatz einer zusĂ€tzlichen SchutzausrĂŒstung in Form eines Schutzvisiers, etwa bei einem direkteren Kontakt in der Hörkabine, sowie die ĂŒblichen HygienemaĂnahmen wie HĂ€ndedesinfektion und Abstand. âUnsere Kunden gehören der Altersgruppe ab 65 und damit der Risikogruppe an. Umso wichtiger ist es, die Infektionsgefahr fĂŒr sie möglichst minimiert zu haltenâ, betont Simone Koller. Die Vorgaben des Hygienekonzepts wĂŒrde das Arbeiten allerdings erschweren. Speziell die dreifache Maskierung sei fĂŒr manche Ă€lteren Menschen befremdlich. Aber auch die Maskenpflicht an sich mache vielen von ihnen zu schaffen. âAufgrund der Hörprobleme sind sie auf ein Mundbild angewiesenâ, erklĂ€rt Koller. Das erschwere die Kommunikation zuweilen. Schutzmasken dĂ€mpfen nĂ€mlich vor allem die hohen Töne, die aufgrund von Schwerhörigkeit ohnehin kaum noch wahrgenommen werden können. âWir erleben aber auch eine groĂe Dankbarkeitâ, kann Simone Koller berichten.
Derzeit werden am Vormittag die kleinen Dinge erledigt, am Nachmittag folgt die individuelle Kundenbetreuung. Immer geht es darum, das Risiko fĂŒr alle so gering wie möglich zu halten. VN-MM