Fettleber wird zum großen Problem

Gesund / 26.06.2020 • 09:21 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Ein Zuviel auf den Hüften kann gesundheitliche Probleme machen.adobe stock
Ein Zuviel auf den Hüften kann gesundheitliche Probleme machen.adobe stock

Viele leiden schon an dieser kaum bekannten Krankheit.

Wien Laut Berechnungen könnten bis zu 40 Prozent der österreichischen Bevölkerung von diesem kaum bekannten Gesundheitsproblem betroffen sein: von einer „nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung“. Ein Übermaß an Fett und Fruktose in der Ernährung und Übergewicht begünstigen die Entwicklung, stellt die Hepatitis Hilfe Österreich (HHÖ) fest.

Angelika Widhalm, Vorsitzende der Patientenorganisation Gesunde Leber: „Es handelt sich um eine schleichende Volkskrankheit. Seit April 2015 wird das Thema der nicht-alkoholischen Fettleber (NAFLD/NASH) von Hepatologen aus der ganzen Welt als ‚das‘ Problem der Neuzeit dargestellt. Sie ist seit längerem die häufigste chronische Lebererkrankung weltweit. Die Tendenz ist besonders stark steigend in den westlichen Industrieländern, aber auch Entwicklungsländer sind betroffen.“ Es handelt sich um ein Krankheitsgeschehen, das zumeist lange unentdeckt bleibt.

Während starker Alkoholkonsum als Risikofaktor für krankhafte Veränderungen des Lebergewebes bekannt ist, ist das bei der nicht-alkoholischen Form nicht der Fall. Hochkalorische Ernährung (Fette, Zucker), zu wenig Bewegung und starkes Übergewicht fördern den Umbau der Leber in Richtung Verfettung. In rund 20 Prozent der Fälle resultiert im Endeffekt daraus eine chronische Leberentzündung. Widhalm: „Sie geht mit einer stetigen Zerstörung von Leberzellen einher. Dies wiederum führt zum Umbau des Lebergewebes zu vernarbtem Gewebe.“ Die Konsequenz kann die Entstehung einer Zirrhose mit Leberversagen und/oder dem Entstehen von Karzinomen sein.

Unspezifische Symptome

Wegen der unspezifischen Symptome werden NAFLD/NASH oft erst spät erkannt. Dabei sollte der Vorbeugung und einer frühen Intervention die größte Bedeutung zukommen. Widhalm: „Also ergibt sich als erste Intervention: Gewicht runter. Meist erweist sich die langsame und stetige Ernährungsumstellung mit resultierender Gewichtsreduktion unterstützt durch vermehrte körperliche Aktivität als der Königsweg. Jeder Schritt zählt! Sowohl Ernährungsumstellung als auch ein nachhaltiges gezieltes Fitnessprogramm erzielen die besten Erfolge.“ Das ist besonders wichtig bei derzeit erst begrenzten echten Therapiemöglichkeiten.