Wege zum Wunschkind

MedKonkret stellt Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin vor.
Feldkirch Ungewollt kinderlos: Jedes fünfte Paar ist von diesem Problem betroffen. Die Belastungen, die dadurch entstehen, können das zwischenmenschliche Gefüge ordentlich ins Wanken bringen. Geschlechtsverkehr nach Termin und trotzdem klappt es nicht. In solchen Fällen kann die Reproduktionsmedizin ein Ausweg sein. Im Kinderwunschzentrum im LKH Feldkirch beispielsweise werden jährlich 800 bis 900 Embryotransfers durchgeführt. Im Rahmen von MedKonkret sprechen der Leiter, Oberarzt Norbert Loacker, und Julia Zimmermann am Dienstag, 15. Dezember 2020 ab 18 Uhr über die Möglichkeiten und Chancen der künstlichen Befruchtung. Die Vorträge finden wieder online statt. Fragen können direkt oder bereits im Vorfeld unter stammtisch@vn.at gestellt werden.
Ursachen oft ungeklärt
Von ungewollter Kinderlosigkeit oder Sterilität spricht die Medizin, wenn trotz Kinderwunsch und regelmäßigem ungeschütztem Geschlechtsverkehr nach einem Jahr keine Schwangerschaft eingetreten ist. „Die Ursachen lassen sich oft nicht zur Gänze klären“, berichtet Norbert Loacker. Sie können sowohl bei der Frau wie auch beim Mann liegen. Klappt es mit dem sehnlichst erhofften Nachwuchs nicht, vertrauen immer mehr Paare auf die Errungenschaften der modernen Medizin. In Österreich gibt es zwischenzeitlich 28 private und öffentliche Kinderwunschzentren. In Vorarlberg ist es das Landeskrankenhaus Feldkirch, das den öffentlichen Auftrag wahrnimmt.
Kein Geld mehr ab 40
Angeboten wird dort fast das gesamte Spektrum der Reproduktionsmedizin, „Social Egg Freezing“ und Eizellspenden ausgenommen. Das Einfrieren junger Eizellen ist in Österreich nach wie vor nicht erlaubt. Dabei besteht laut Loacker eine hohe Nachfrage, und für Eizellspenden werden Paare an die Uniklinik Innsbruck verwiesen. In seinem Referat wird der Leiter des Kinderwunschzentrums auf die Geschichte der Reproduktionsmedizin, was künstliche Befruchtung bedeutet sowie die Ursachen von Kinderlosigkeit eingehen. Außerdem wird er darüber informieren, was in Österreich in diesem sensiblen Bereich erlaubt und was verboten ist, und welche Paare einen Anspruch auf finanzielle Unterstützung haben. Aus einem extra eingerichteten Fonds werden vier Versuche bezahlt, ab einem Alter von 40 gibt es allerdings kein Geld mehr. „Zudem müssen die Paare ihren Hauptwohnsitz in Österreich haben“, ergänzt Loacker. Seine Mitarbeiterin, Julia Zimmermann, erläutert, was im Labor mit Ei- und Samenzellen passiert.
Die Erfolgsrate von künstlichen Befruchtungen ist gestiegen, aber immer noch ein sehr individueller Wert. Im Kinderwunschzentrum im LKH Feldkirch können laut Norbert Loacker 40 bis 42 Prozent der Frauen im Stadion einer Frühschwangerschaft an niedergelassene Ärzte zugewiesen werden. VN-MM
„Paare, die Geld aus dem Fonds wollen, müssen den Hauptwohnsitz in Österreich haben.“

Med Konkret
Unerfüllter Kinderwunsch? – wir helfen!
Referenten OA Norbert Loacker, Julia Zimmermann, LKH Feldkirch
Termin Dienstag, 15. Dezember 2020, 18 Uhr, per Webinar
Teilnahme kostenlos