Coronainfektion belastet Patienten noch lange

Gesund / 15.01.2021 • 11:13 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Nach dem Krankenhaus geht das Leiden für Covidpatienten oft weiter.khbg
Nach dem Krankenhaus geht das Leiden für Covidpatienten oft weiter.khbg

Erschöpfung und anhaltende Müdigkeit sind typisch.

münchen Covid-19-Patienten sind nach ihrer Genesung von der akuten Erkrankung in vielen Fällen keineswegs gesund: Betroffene schildern, dass Beschwerden über Monate immer wieder kommen. Joachim Meyer, Pneumologe, Intensivmediziner und Chefarzt des Lungenzentrums an der München Klinik, spricht von einer wiederkehrenden rezidivierenden Symptomatik und einem wellenförmigen Verlauf. Viele Covid-19-Patienten hätten noch lange nach der Entlassung Probleme – unter anderem mit der Lungenfunktion, der Konzentration und der Leistungsfähigkeit. Vor allem leide ein Teil der Genesenen noch lange Zeit unter einer tiefen Erschöpfung, Fatigue genannt. US-Forscher schlüsselten den Verlauf in drei Phasen auf: Ab zwei Wochen nach der akuten Infektion könnten hyperinflammatorische Erkrankungen folgen, Entzündungsvorgänge durch eine überschießende Immunreaktion, erläutern sie im Fachblatt „Jama“. Organe können versagen oder Schäden davontragen, neben der Lunge auch Niere und Herz. Die dritte Phase ab der vierten Woche umfasse auch kardiovaskuläre, neurologische und psychologische Folgen.

Rätselhaft

Noch immer rätseln Mediziner, warum manche Menschen fast nichts spüren, andere aber tödlich erkranken. Ein mögliches Kriterium ist laut Meyer die Virenlast, die jemand abbekommt. Deshalb sei das Tragen von Masken extrem wichtig. Bei schwerem Verlauf werde anders als in der Anfangszeit so spät wie möglich künstlich beatmet, sagte der Pneumologe weiter. Vielfach genüge die intensive Zufuhr von Sauerstoff. Zudem sei nun deutlicher, bei welchem Schweregrad der Erkrankung und in welcher Dosierung Cortison helfen könne, den Entzündungsprozess einzudämmen, spricht Mayer von wichtigen Erkenntnissen.