Nach dem Herzinfarkt zur Blutwäsche

Gesund / 09.04.2021 • 11:59 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Innsbruck Eine Studie der Uni-Klinik Innsbruck soll herausfinden, ob durch CRP-Apherese, ein neuartiges Blutwäscheverfahren, die geschädigte Infarktfläche nach einem akuten Herzinfarkt verringert wird und so das Risiko für einen Herztod oder Krankenhausaufenthalt reduziert werden kann. 170 Patienten sollen an der auf drei bis fünf Jahre angelegten Studie teilnehmen. Der erste Patient wurde vor wenigen Tagen rekrutiert, berichtet Sebastian Reinstadler, Studieninitiator und Oberarzt für Kardiologie an der Innsbrucker Uniklinik für Innere Medizin. „In den letzten Jahrzehnten wurden beachtliche Fortschritte erzielt, was die Behandlung akuter Herzinfarkte betrifft“, stellt Rein­stadler fest. Durch die Durchführung eines Herzkatheters gelänge es heute, das verschlossene Gefäß, das den Herzinfarkt auslöst, rasch wieder zu öffnen. Dennoch ziehe ein Infarkt oft einen „beträchtlichen Herzmuskelschaden“ nach sich. Die geschädigte Fläche bezeichnet man als „Infarktgröße“. Eine Fläche, die sich vor allem in den ersten Tagen nach dem Infarkt dynamisch verändere und „ein wichtiges therapeutisches Ziel neuer Therapiestrategien“ darstelle. „Je kleiner die Infarktgröße, desto besser ist der weitere Verlauf nach dem Herzinfarkt“, erklärt Reinstadler.

Sterblichkeit kaum verbessert

Große, rezente Analysen würden zeigen, dass sich trotz aller Fortschritte die Sterblichkeit unter den Überlebenden die letzten Jahre kaum verbessert habe. „Ungefähr zehn Prozent der Patienten versterben innerhalb von zwölf Monaten nach dem Infarkt“, erläutert der Mediziner. „Der Herztod und eine chronische Herzschwäche bleiben ein nicht zu unterschätzendes Risiko.“ Die CRP-Apherese ist ein möglicher Therapieansatz, um die Infarktfläche zu verringern, denn bei Patienten, die nach dem Infarkt hohe CRP-Werte aufwiesen, sei auch die Infarktfläche bedeutend größer gewesen, sagt der Mediziner. Das CRP kann man durch ein Blutwäsche-Verfahren aus dem Blut filtern.