Gastronomie, Reisen, Kultur, Urlaub und …
Am 14. April haben die Länder der EU vereinbart, Schritte zur Wiedereröffnung des Tourismus einzuleiten. Es geht also um die teilweise Wiederherstellung verfassungsgemäßer Grundrechte. Die Reisefreiheit wurde zu Recht auf den Höhepunkten der Pandemie eingeschränkt. Für jeden medizinischen Notfall, der das Überleben des Einzelnen bedroht, muss eine Aufnahme auf einer Intensivstation gewährleistet sein. Solange zu befürchten ist, dass Covid-19 die Intensivstationen überfüllt, sind Restriktionen gerechtfertigt und müssen akzeptiert werden.
Nun nimmt die Anzahl der Personen, von denen keine Gefahr ausgeht, rapide zu. Immer mehr Bürger sind nach einer Covid-19-Erkrankung oder einer durchgemachten symptomlosen SARS CoV-2 Infektion immun. Sie können, wenn sie sich an die geltenden Maßnahmen halten (Maske tragen und Abstand einhalten), kaum mehr andere infizieren. Die Virusmenge, die immune Personen bei einer sehr seltenen Neuinfektion ausscheiden, ist deutlich geringer und reicht praktisch nicht aus, um andere zu infizieren. Diese Immunität gilt natürlich auch für die rasch steigende große Zahl von Geimpften. Immer näher kommen wir einem wirksamen Schutz der besonders gefährdeten Alters- und Risikogruppen.
Zur Feststellung der so wichtigen Immunität war die 4. Covid-19-Schutzmaßnahmenverordnung sehr hilfreich. In deren Präzisierung am 22. März wird festgehalten: Nicht nur „neutralisierende Antikörper“, sondern auch andere geeignete Tests befreien für drei Monate von jeder Antigen-Testverpflichtung in Österreich. Für diesen Antikörpernachweis besteht in Vorarlberg ein breites und kostengünstiges (Laborkosten unter € 30) Angebot. Das hilft auch, die vielen landesweiten Antigen-Teststationen zu entlasten und Kosten zu sparen.
Immer mehr sind wir Ärzte mit besorgten Anfragen bezüglich der Sicherheit von Corona-Impfungen konfrontiert. Ja, es gibt ernste Nebenwirkungen – zum Beispiel die Hirnvenenthrombose. Ohne Impfung kommt diese Erkrankung in der Bevölkerung pro Jahr bei 200.000 Personen einmal vor. Nach der AstraZeneca Impfung tritt dieses Ereignis (zusätzlich) bei einer von 200.000 Personen auf. Diese extrem seltene Nebenwirkung ist inzwischen rasch diagnostizierbar und gut erfolgreich behandelbar. Unvergleichlich höher ist das Risiko, an Covid-19 zu erkranken. Das gesamte Thromboserisiko von Covid-19-Kranken beträgt 30.000 (!) auf 200.000!
Es gibt keine Alternative zur Impfung. Für Immune ist die Wiederherstellung von verfassungsgemäßen Grundrechten kein Sonderrecht und auch kein Privileg. Unabhängig davon werden wir alle Vorsichtsmaßnahmen noch sehr lange konsequent einhalten müssen.
„Es gibt keine Alternative zur Impfung. Zusätzlich müssen wir noch lange alle Vorsichtsmaßnahmen einhalten.“
Hans Concin
hans.concin@vn.at
Prim. a. D. Dr. Hans Concin, Vizepräsident aks Verein
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