Umfrage zeigt gestiegene Zustimmung für 1-G: Das sagen die Vorarlberger

Gesund / 19.08.2021 • 15:21 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Nur wer vollständig gegen Corona geimpft sind, dem sollen bestimmte Bereiche offen stehen. Die Diskussion um eine sogenannte 1-G-Regel hat zuletzt an Fahrt aufgenommen. <span class="copyright">APA</span>
Nur wer vollständig gegen Corona geimpft sind, dem sollen bestimmte Bereiche offen stehen. Die Diskussion um eine sogenannte 1-G-Regel hat zuletzt an Fahrt aufgenommen. APA

Bild bleibt aber noch gespalten. Mehrheit für kostenpflichtige Coronatests.

Wien, Bregenz Eine generelle Impflicht lehnen fast zwei Drittel (64 Prozent) der von Gallup befragten Personen ab. 29 Prozent sind dafür. Anders sieht es aus, wenn nach der 1-G-Regel gefragt wird, also der Impfung als Zugangsvoraussetzung für Gastronomie, Reisen, Hotels, Sportstätten, Kulturbetriebe und Freizeiteinrichtungen. Mittlerweile können sich das 41 Prozent der Befragten vorstellen. Im Juli waren es nur 30 Prozent. Fast genauso hoch ist mit aktuell 38 Prozent allerdings der Anteil jener Personen, der sich dagegen ausspricht, da er eine Testpflicht für ausreichend hält. 18 Prozent lehnen überhaupt beides ab.

Mehr als die Hälfte, nämlich 58 Prozent wollen wiederum, dass Ungeimpfte für Coronatests bezahlen müssen. Eine solche Regelung haben bereits Deutschland und die Schweiz beschlossen.  Im Juli waren noch 50 Prozent der befragten Österreicher gegen kostenpflichtige Tests, im August nur noch 38 Prozent.

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Mehr als die Hälfte, nämlich 58 Prozent wollen wiederum, dass Ungeimpfte für Auch für eine Impfpflicht am Arbeitsplatz gibt es eine Mehrheit: 59 Prozent befürwortet sie, sollte es ein hohes Infektionsrisiko geben. Für den Gesundheits- und Pflegebereich können sich das sogar 63 Prozent vorstellen. Gleichzeitig ist die Zahl der Impfgegner- und –skeptiker in Österreich seit Jahresbeginn zurückgegangen. Im Jänner lag der Anteil noch bei 33 Prozent, seit April schwankt er um die 20 Prozent-Marke. Derzeit sagen 13 Prozent der Befragten, dass sie sich keinesfalls impfen wollen, sechs Prozent möchten das eher nicht.

Den Erkenntnissen von Gallup zufolge sind Personen, die einer Coronaimpfung skeptisch oder ablehnend gegenüberstehen, in allen Bevölkerungsgruppen zu finden, häufig jedoch bei Frauen (23 Prozent), bei unter 50-Jährigen (24 Prozent), Personen mit Pflichtschulabschluss oder jenen, die die finanzielle Situation als schlecht bewertet (27 Prozent), sowie Haushalten mit Kindern unter 14 Jahren (28 Prozent). Auch in den westlichen Bundesländern ist der Anteil mit 23 Prozent etwas höher; dazu zählt Gallup neben Vorarlberg auch Tirol, Salzburg und Oberösterreich. Besonders häufig sind Impfgegner unter FPÖ-Anhängern (52 Prozent).

Andrea Fronaschütz, Leiterin von Gallup Österreich, analysiert: „Die Impfgegner erfahren immer weniger Verständnis für ihre Position, die Argumente rund um mögliche Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit der ungeimpften Bevölkerung finden bei den Österreichern immer mehr Zustimmung.“

Für die Umfrage hat Gallup zwischen 11. und 13. August 1000 Personen repräsentativ für die im Internet aktive Bevölkerung im Alter ab 16 Jahren befragt.

Magdalena Raos, Matthias Rauch

Das sagen die Vorarlberger

Ich wäre für eine generelle Impfpflicht, dann hätte sich die Diskussion erledigt. Sonst hat man immer das Theater, dass sich jemand benachteiligt fühlt. Ich war selbst im Gesundheitsbereich tätig, wir mussten uns alle beispielsweise gegen Hepatitis impfen lassen. Nun überlässt man es den Unternehmen selbst, aber wenn sich nicht alle impfen lassen, hört es doch nie auf. <strong>Brigitte Sutter</strong>, 69, Hohenweiler
Ich wäre für eine generelle Impfpflicht, dann hätte sich die Diskussion erledigt. Sonst hat man immer das Theater, dass sich jemand benachteiligt fühlt. Ich war selbst im Gesundheitsbereich tätig, wir mussten uns alle beispielsweise gegen Hepatitis impfen lassen. Nun überlässt man es den Unternehmen selbst, aber wenn sich nicht alle impfen lassen, hört es doch nie auf. Brigitte Sutter, 69, Hohenweiler
Zur Teilnahme am öffentlichen Leben ist es zu überlegen. Ich halte aber auch die 3-G-Regel für angemessen genug, um den Zugang zur Gastronomie und Theater zu ermöglichen. Ich selbst bin geimpft, sehe aber eine allgemeine Impfpflicht skeptisch. Es sollte jeder für sich entscheiden können, aber er sollte dann auch mit gewissen Einschränkungen rechnen müssen. <strong>Helmut Ganahl</strong>, 68, Bregenz
Zur Teilnahme am öffentlichen Leben ist es zu überlegen. Ich halte aber auch die 3-G-Regel für angemessen genug, um den Zugang zur Gastronomie und Theater zu ermöglichen. Ich selbst bin geimpft, sehe aber eine allgemeine Impfpflicht skeptisch. Es sollte jeder für sich entscheiden können, aber er sollte dann auch mit gewissen Einschränkungen rechnen müssen. Helmut Ganahl, 68, Bregenz
Ich halte Impfpflichten nicht für richtig. Ich selbst bin geimpft und sehe darin einen wichtigen Beitrag an die Gesellschaft und hoffe, dass auch Nichtgeimpfte erkennen, dass sie wichtig wäre. Das Thema polarisiert jedoch stark und ich will nicht, dass es die Gesellschaft so spaltet. Es gibt daher für mich wichtigere Themen und es wird sich im Herbst zeigen, welcher Weg der vernünftigere ist. <strong>Erika Lässer-Rotter,</strong> 60, gebürtige Hohenemserin
Ich halte Impfpflichten nicht für richtig. Ich selbst bin geimpft und sehe darin einen wichtigen Beitrag an die Gesellschaft und hoffe, dass auch Nichtgeimpfte erkennen, dass sie wichtig wäre. Das Thema polarisiert jedoch stark und ich will nicht, dass es die Gesellschaft so spaltet. Es gibt daher für mich wichtigere Themen und es wird sich im Herbst zeigen, welcher Weg der vernünftigere ist. Erika Lässer-Rotter, 60, gebürtige Hohenemserin
Ich bin grundsätzlich gegen die Impfung, daher auch gegen eine Impfpflicht. Aus meiner persönlichen Sicht wäre es am sinnvollsten, wenn sich die gesamte Welt für 20 Tage in einen gemeinsamen Lockdown runterfahren würde, dann wäre es doch schnell erledigt. <strong>Saman Alipoor, </strong>25, Wolfurt
Ich bin grundsätzlich gegen die Impfung, daher auch gegen eine Impfpflicht. Aus meiner persönlichen Sicht wäre es am sinnvollsten, wenn sich die gesamte Welt für 20 Tage in einen gemeinsamen Lockdown runterfahren würde, dann wäre es doch schnell erledigt. Saman Alipoor, 25, Wolfurt
Die Entscheidung für oder gegen eine Impfung sollte jedem selbst überlassen werden. Ich habe mich aufgrund meines Berufes relativ schnell impfen lassen können. Die Nichtgeimpften müssen sich einfach regelmäßig testen lassen, dass ist deren Nachteil. Ich bin zumindest froh, dass mir das erspart bleibt. <strong>Elke Bramauer</strong>, 51, Lochau
Die Entscheidung für oder gegen eine Impfung sollte jedem selbst überlassen werden. Ich habe mich aufgrund meines Berufes relativ schnell impfen lassen können. Die Nichtgeimpften müssen sich einfach regelmäßig testen lassen, dass ist deren Nachteil. Ich bin zumindest froh, dass mir das erspart bleibt. Elke Bramauer, 51, Lochau

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