Zahl der Demenzkranken steigt rasant
Genf Die Zahl der Demenzkranken wird nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rasant steigen. Bis 2030 dürften rund 40 Prozent mehr Menschen weltweit mit Demenz leben als heute. 2019 waren Schätzungen zufolge weltweit etwa 55 Millionen Menschen.
Die positive Botschaft: Viele Menschen könnten ihr Risiko, an Demenz zu erkranken, deutlich reduzieren, etwa durch einen gesünderen Lebensstil, gute Schulbildung und intakte Sozialkontakte. „Schulbildung baut Hirnreserven auf“, sagt WHO-Expertin Katrin Seeher. Als Risikofaktoren für Demenz nennt sie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Depressionen und soziale Isolation. Rauchen und Alkohol trinken gehören laut WHO ebenfalls dazu. Auch ein Schutz des Gehirns, etwa bei bestimmten Aktivitäten Helmen tragen, dämme das Risiko ein, erläutert Seeher.
Bessere Lebensbedingungen
Einer der Hauptgründe für die steigenden Zahlen ist die Tatsache, dass Menschen dank besserer Lebensbedingungen deutlich älter werden als frühere Generationen. Mit dem Alter steigt generell das Risiko nicht übertragbarer Krankheiten, darunter Demenz. „Demenz raubt Millionen Menschen das Gedächtnis, die Unabhängigkeit und die Würde, aber sie raubt uns anderen auch die Menschen, die wir kennen und lieben“, verdeutlicht WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Demenz ist meist eine fortschreitende Krankheit, in deren Verlauf Betroffene kognitive Fähigkeiten verlieren. Auch die emotionalen und sozialen Fähigkeiten können langsam verloren gehen. Die meisten Länder seien auf die wachsende Zahl von Demenzkranken nicht genügend vorbereitet, warnt die WHO.
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