Salz des ­Lebens

Gesund / 15.10.2021 • 11:47 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Es war in einer Zeit, in der ungute, ja sogar teils unappetitliche Nachrichten wie ein Herbststurm durch unseren Alltag fegten, wohl eine der besseren, wenn nicht die beste Nachricht. Dabei hatte sich die Sache zuerst ganz und gar nicht gut angehört. „Achtjährige bei Wanderung mit den Eltern verschwunden!“: So und so ähnlich lauteten die Schlagzeilen, die das Wochenende in Deutschland beherrschten und natürlich auch zu uns herüberschwappten. Viel kam einem da ganz spontan in den Sinn. Viel, nur nicht viel Positives. Das Einzige, das die Hoffnung wohl am Lodern hielt war die Einschätzung der Suchmannschaften, die von Anfang an nicht von einem Verbrechen ausgingen.

Worin ihr Optimismus begründet war, ist aus der Distanz kaum einzuschätzen, aber ohne eine Grundhoffnung lässt sich eine solche Arbeit wohl auch nur schwer erledigen. Abgesehen davon stirbt die Hoffnung bekanntlich zuletzt. Dann, am Montag, die erlösende Nachricht: Das kleine Mädchen war unversehrt im Wald aufgefunden worden. Unterkühlt nach einer kalten Nacht, ansonsten jedoch wohlauf. Das drängte die selbst für den genauen Beobachter schon nicht mehr nachvollziehbaren politischen Absurditäten im eigenen Land zumindest kurz in den Hintergrund.

Leider, bin ich geneigt zu sagen, denn derzeit sind tatsächlich nur schlechte Nachrichten gute Nachrichten. Überall auf dem Planeten kracht es in irgendeiner Form. Dabei hätten wir positive Botschaften so nötig wie eine Suppe das Salz. Sie sind das Salz des Lebens. Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen? Wie wäre es, im eigenen Umfeld für positive Stimmung zu sorgen? Schlagzeilen werden wir damit keine produzieren, aber mit Sicherheit mehr Glück und Gelassenheit ins Leben bringen.  

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