Diskussion um Cannabis hemmt Therapieerfolge

Gesund / 23.12.2021 • 10:45 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Wien Zur Entwicklung von auf Inhaltsstoffen von Cannabis basierenden Medikamenten gibt es in Österreich noch immer keine ausreichende Datenlage. Der Fortschritt einer Entwicklung von Arzneimitteln mit Cannabinoiden wird von einem „schwierigen gesellschaftspolitischen Diskurs“ gehemmt, betonten Forschende der MedUni Wien. Dabei könnten Cannabinoide bei Epilepsie oder in der Schmerztherapie als Haupttherapie funktionieren.

Einerseits stehe die Gefahr des Missbrauchs von Cannabis als Droge permanent im Raum, andererseits herrsche aktuell ein Trend mit großer Nachfrage nach im Handel frei erhältlichen Produkten mit Cannabinoiden. Auch der Psychiater Siegfried Kasper, emeritierter Leiter der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der MedUni Wien, stimmt Harkany zu, „dass Cannabis in die wissenschaftliche Medizin geholt werden muss“. Eine Gruppe um den Neurobiologen Tibor Harkany von der MedUni Wien hat jüngst im Journals „Science“ das „enorme therapeutische Potenzial eines medizinischen Gebrauchs von Cannabis“ zusammengefasst. Cannabis sei keine Wunderpflanze, sondern sehr spezifisch einsetzbar. “Und dazu brauchen wir dringend mehrere evidenzbasierte wissenschaftliche klinische Studien“, forderte Harkany.