Corona-Impfung und der Nocebo-Effekt
Ungünstige Impfreaktionen hängen stark von der individuellen Erwartung ab. Kürzlich wurde eine Meta-Analyse über zwölf Studien veröffentlicht bei der insgesamt gut 22.000 Personen den Covid-Impfstoff und ebenso viele Salzwasser erhalten haben. Die Zuteilung zur Impfstoff- oder in die wirkungslose Salzwassergruppe erfolgte nach dem Zufallsprinzip. Wie es bei solchen Studien Standard ist, wissen bis zum Schluss weder die Ärzte noch die teilnehmenden Personen ob sie in der Impfstoff- oder Salzwassergruppe waren.
Völlig abgesehen von den lokalen Reaktionen hatten in der Salzwassergruppe nach der ersten Dosis 35,2 Prozent allgemeine Nebenwirkungen. Am häufigsten waren es Kopfschmerzen mit 19,3 Prozent und Müdigkeit mit 16,7 Prozent (Doppelnennungen möglich). Nach der zweiten Dosis mit dem Salzwasser hatten 31,8 Prozent systemische Nebenwirkungen.
Drei Viertel
Diese Prozentsätze entsprechen 76 Prozent der Nebenwirkungen die nach der „echten“ Impfdosis aufgetreten sind und 51,8 Prozent der Nebenwirkungen nach der zweiten Impfung. Das heißt, dass drei Viertel der allgemeinen Impfreaktionen nach der ersten Dosis einem Nocebo-Effekt entsprechen.
Der Nocebo-Effekt (lateinisch: nocebo – ich werde schaden) wirkt sich, ohne dass ein direkter und unmittelbarer Zusammenhang besteht, negativ auf das Nebenwirkungsprofil, in unserem Fall der Impfung, aus.
Ich denke nicht, dass die Wirkung der Covid-Impfung durch den Nocebo-Effekt beeinträchtigt wird, sehr wohl aber zeigt sich, dass das Nebenwirkungsprofil ungünstig beeinflusst wird.
Das ist unter anderem ein Grund, warum ich nach wie vor grundsätzlich (Ausnahmen in Risikokonstellationen) gegen Zwangsmaßnahmen bin, was die Integrität des eigenen Körpers betrifft. Auch die jahrzehntelange große Erfahrung von praktizierenden Impfärzten spricht dafür, dass korrekte, ehrliche und umfassende Information und Motivation wirksamer sind als gesetzliche Maßnahmen. Druck erzeugt Gegendruck und befeuert Fake News. Im Marketing sagt man, dass vier Prozent Unzufriedene den Markt kaputt machen und wir wissen, dass mindestens fünf Prozent der Bevölkerung strikt gegen die Covid-Impfung ist. Die beste Maßnahme gegen schwere Covid-19-Verläufe und Todesopfer ist und bleibt die Impfung, aber eine gute „Ware“ muss auch gut beim Nutzer ankommen.
Mit einer ehrlichen, vollständigen Aufklärung und positiver Motivation durch eine vertrauenswürdige Institution, wie sie zum Beispiel auf „rund-ums-impfen.at“ angeboten wird, könnten wir 90 Prozent der Bevölkerung erreichen. Leider ist in der Vergangenheit vonseiten der theoretischen Experten auf Bundesebene einiges schiefgelaufen. Die zehn Prozent die nicht überzeug- und motivierbar sind, tragen ihr persönliches Risiko. Aus epidemiologischer Sicht ist es für die restliche Bevölkerung gut verkraftbar, wenn es tatsächlich nur zehn Prozent Ungeimpfte sind. Dies entspricht einer Gefahr vergleichbar mit Influenza.
Hans Concin
hans.concin@vn.at
Prim. a. D. Dr. Hans Concin, Vizepräsident aks Verein
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