Lärm bei der Arbeit macht krank

Gesund / 29.04.2022 • 10:15 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Die regelmäßige Kontrolle des Gehörs durch einen Experten kann niemals schaden.adobestock
Die regelmäßige Kontrolle des Gehörs durch einen Experten kann niemals schaden.adobestock

Er kann auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.

Salzburg Lärm zählt zu den krank machenden Faktoren am Arbeitsplatz. Er kann nicht nur das Gehör schädigen, sondern auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Um das Bewusstsein für den Schutz dieses Sinnesorgans zu schärfen, wird jeweils am 27. April der Internationale Tag gegen Lärm begangen.

Das Ohr ist das empfindlichste Sinnesorgan des Menschen und immer empfangsbereit. Lärm und Geräusche als nahezu ständige Alltagsbegleiter haben folglich einen wesentlichen Einfluss auf unsere Gesundheit. Vielleicht gerade weil wir ständig von Geräuschen umgeben sind, werden die mit Lärm verbundenen Gefahren für die Gesundheit immer noch unterschätzt. Doch der Schutz des Gehörs ist ernst zu nehmen – bei Freizeitlärm genauso wie bei Lärm am Arbeitsplatz. In Österreich sind rund 500.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beruflich bedingt gehörschädigendem Lärm ausgesetzt. Die Folge: Lärmschwerhörigkeit. Sie zählt trotz präventiver Schutzmaßnahmen nach wie zu den häufigsten Berufskrankheiten. Eine durch Lärm verursachte Schwerhörigkeit ist jedoch weder durch Medikamente noch durch eine Operation heilbar, und auch ein Hörgerät kann die Hörfähigkeit nur bedingt wiederherstellen. Das heißt: einmal lärmschwerhörig – immer lärmschwerhörig.

Großraumbüro als Lärmquelle

Neben dem gehörschädigenden Lärm (über 85 dB) durch laute Maschinen und Werkzeuge stellt auch leiserer Lärm einen wesentlichen Einflussfaktor für unsere Gesundheit dar.

Dazu zählen etwa der Verkehrslärm, Lärm aus der Nachbarschaft, aber auch Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Staubsauger, etc. In Großraumbüros besteht durch die Gespräche von Kollegen, das permanente Läuten von Handys oder das Surren der Drucker eine ständige Ablenkung.

Stress für den Organismus

All das bedeutet Stress für den Organismus. Die Folgen: Die Konzentration wird eingeschränkt, man wird schneller müde, die Fehlerhäufigkeit steigt. Auch Blutdruck und Puls steigen, und langfristig kommt es zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Um Arbeitnehmer zu schützen, sind Arbeitgeber verpflichtet, Lärmquellen am Arbeitsplatz durch technische oder organisatorische Maßnahmen (z. B. Austausch lauter durch leisere Maschinen oder räumliche Trennung von Lärmarbeitsplätzen und Nicht-Lärmarbeitsplätzen) zu beseitigen.

Erst wenn beides nicht möglich ist, wird Gehörschutz als persönliche Schutzausrüstung (PSA) eingesetzt. Ist man einer Lärmquelle über 80 dB ausgesetzt, zum Beispiel durch Arbeiten mit lauten Maschinen, kann es bereits zur Gehörschädigung kommen. Daher ist laut Arbeitnehmerschutzgesetz ab 80 dB am Arbeitsplatz ein Gehörschutz zur Verfügung zu stellen, ab 85 dB ist dieser verpflichtend zu tragen.