Ausgezeichnetes Medizinwissen

Ärzte mit wissenschaftlichen Auszeichnungen bedacht.
Feldkirch Nach zweijähriger pandemiebedingter Pause kommen auch die wissenschaftlichen Auszeichnungen wieder zu Ehren. Unlängst haben die Gesellschaft der Ärzte in Vorarlberg (GÄV) und die Ärztekammer erstmals in einem gemeinsamen Festakt im Panoramasaal des LKH Feldkirch fünf Preise verliehen: Den Durig-Böhler-Gedächtnispreis 2020 und 2021 sowie den Preis der Ärztekammer für 2019, 2020 und 2021. Doppel-Preisträger für das Jahr 2021 ist Peter Tschann, Oberarzt an der Chirurgie am LKH Feldkirch. „Mit der Verleihung wollen wir Wissenschaft, Forschung und Ausbildung fördern“, betonte GÄV-Vizepräsident Michael Osti.
Sichere Alternative
Peter Tschann konnte seine Forschungsarbeit im Bereich Minimal-invasive Chirurgie im „International Journal of Colorectal Disease“ publizieren. Die wissenschaftliche Studie beschäftigt sich mit dem Vergleich von herkömmlich offen durchgeführten onkologischen Eingriffen und modifizierten minimal invasiven Methoden zur Behandlung des rechtsseitigen Dickdarmkrebses. „Es kann gesagt werden, dass diese Technik eine sichere und effiziente Alternative zur herkömmlichen offenen Chirurgie bei onkologisch indizierten rechtsseitigen Dickdarmentfernungen darstellt.“
Der Durig-Böhler-Gedächtnispreis für 2021 wurde außerdem für eine weitere ausgezeichnete wissenschaftliche Leistung aus Vorarlberg vergeben: Magdalena Benda, Innere Medizin II, und Beatrix Mutschlechner, Innere Medizin I am LKH Feldkirch, haben im Frühjahr 2021 die Nebenwirkungen und das Impfansprechen nach einer mRNA-Covid-19-Impfung mit BioNtech/Pfizer bei 259 Krebspatienten untersucht. „Vor allem Patienten mit Bluterkrankungen zeigten ein hohes Risiko für ein geringes Impfansprechen. Durch eine laufende onkologische Therapie wird dieses Risiko weiter erhöht“, so Mutschlechner. In der klinischen Routine kann diesen Patienten nun eine individuelle Behandlungsstrategie angeboten werden“, erläuterte Benda. Die Studie konnte im „British Journal of Haematology“ veröffentlicht werden.
Händedruck als Parameter
Barbara Larcher hat nachträglich den Durig-Böhler-Preis für das Jahr 2020 erhalten. Ihre prämierte Arbeit wurde im „The American Journal of Cardiology“ veröffentlicht und befasst sich mit der Stärke des Händedrucks. „In einer großen Kohortenstudie des VIVIT-Instituts konnten wir zeigen, dass die Stärke des Händedrucks bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung das Sterblichkeitsrisiko und das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle vorhersagt. Dieses Resultat unterstreicht die Bedeutung von körperlicher Aktivität und Erhalt der Muskelkraft, gerade bei bereits erkrankten Menschen.“
Den Preis der Ärztekammer Vorarlberg für das Jahr 2020 konnte Lukas Poyntner (HNO-Abteilung am LKH Feldkirch in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendheilkunde am LKH Feldkirch und der UFL Liechtenstein) entgegennehmen. Er untersuchte in seiner Publikation im „Pediatric Emergency Care“ milde Schädel-Hirn-Traumata. Johanna Stark, Abteilung Innere Medizin am Krankenhaus Zams, wurde mit dem Preis der Ärztekammer für 2019 ausgezeichnet. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit zum Abschluss des Medizinstudiums erarbeitete sie eine Studie zu den Blutzuckerwerten aller Neugeborenen am LKH Feldkirch im Jahr 2015. Die Ergebnisse wurden im „The Journal of Maternal-Fetal & Neonatal Medicine“ 2020 veröffentlicht.
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