Alles in und aus einer Hand

Landeskrankenhaus Rankweil ist Schwerpunktspital für Psychiatrie.
Rankweil Im Landeskrankenhaus Rankweil sind die Abteilungen für Erwachsenenpsychiatrie sowie die Kinder- und Jugendpsychiatrie für Vorarlberg angesiedelt. Es wird sowohl die Diagnostik als auch Behandlung für Menschen mit akut psychiatrischen Erkrankungen angeboten. Im Fachbereich der Erwachsenenpsychiatrie werden jährlich ca. 1700 Patienten stationär und ca. 7000 Patienten ambulant behandelt. Die durchschnittliche Verweildauer der stationär behandelten Patienten beträgt 17 Tage, erklärt Primar Jan Di Pauli, Leiter der Erwachsenenpsychiatrie.
Wertschätzende Strukturen
Handlungsleitend ist das bio-psycho-soziale Krankheitsmodell, das besagt, dass Krankheit durch ein Zusammenspiel von biologischen, psychischen und sozialen Faktoren bedingt ist, was für die Abklärung als auch für die Therapie wichtig ist. So, wie ein soziales Umfeld als mitverursachend für eine Erkrankung verantwortlich sein kann, ist es das auch für den Heilungsprozess. Dabei sorgen tragfähige, wertschätzende soziale Strukturen für einen besseren Gesundungsverlauf. Weil psychische Erkrankungen oft episodenhaft wiederkehren, sei es auch für die Früherkennung von Bedeutung, wenn Angehörige Patienten im Blick haben, einen „Rückfall“ früher wahrnehmen und neben den Patienten eine weitere Beobachtung mit einbringen. „Für die Therapie ist deshalb die Einbindung von Angehörigen wichtig und wird vom Landeskrankenhaus Rankweil auch in regelmäßig stattfindenden Angehörigenabenden praktiziert“, betont Di Pauli.
Dem Entlassungsmanagement und der Kooperation mit einem ambulanten Netzwerk komme ebenfalls große Bedeutung zu und werde vom LKH auch so wahrgenommen. Die Kernaufgabe des LKH Rankweil sei nämlich die Stabilisierung der Patienten, damit sie dann möglichst gut und nachhaltig im ambulanten Bereich von mehreren Institutionen weiterbetreut werden (können).
Psychotherapie spielt im LKH Rankweil und in der ambulanten Versorgung eine wichtige Rolle. So ist laut dem Primar in der Psychiatrieausbildung eine psychotherapeutische Ausbildung zwingend vorgesehen. In Vorarlberg wird diese meistens über das Bildungszentrum Schloss Hofen organisiert, in der Regel in Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologisch orientiert, aber auch systemtheoretische Ansätze sind Teil der Ausbildung.
Nutzen und Risiken abwägen
Primar Jan Di Pauli verweist auf viele Bemühungen, wie das Deeskalationsprogramm oder das anonyme interne Meldesystem, die dazu geführt hätten, dass die Beschwerden deutlich abgenommen hätten, auch wenn es immer noch manchmal für Personal und Patienten schwierige Situationen gebe. Es gelte jedoch immer, Nutzen und Risiken von Therapien jeder Art abzuwägen, und dabei sei die Aufklärung über die verschiedenen Therapien eine zentrale Aufgabe. Primar Di Pauli verweist darauf, dass im LKH Rankweil nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen mit einem sehr breiten Behandlungsspektrum gearbeitet wird. Innovative Ansätze seien ihm auch persönlich sehr wichtig. So gebe es eine Qualitätskommission für neue Konzepte, und im Zuge des laufenden Neubaus würden sie auch über die bestehenden Konzepte gehen.
Weitere Infos zu HPE:
www.hpe.at
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.