Ein Leiter und drei Lernorte

Gesundheits- und Krankenpflegeschulen werden zur “Pflegeschule Vorarlberg”.
Feldkirch „Die Internetadresse www.pflegeschule-vorarlberg.at soll die begehrteste im Land werden.“ Es war ein frommer, gleichzeitig auch verständlicher Wunsch, den der Direktor der Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG), Gerald Fleisch, bei der Vorstellung der „Pflegeschule Vorarlberg“ äußerte. Sie informiert über alles, was den Pflegeberuf attraktiv macht und das dringend benötigte Personal bringt.

Zudem soll die organisatorische Zusammenführung der drei Gesundheits- und Krankenpflegeschulen für mehr Effizienz in der Ausbildung sorgen. „Im Verbund sind wir sichtbarer und haben mehr Gewicht“, zeigte sich Mario Wölbitsch, der die Gesamtleitung der Pflegeschule Vorarlberg übertragen bekam, überzeugt. Ein weiterer Vorteil sei, dass die rund 50 Lehrkräfte nun schulübergreifend eingesetzt werden können, sagte er bei Vorarlberg LIVE. Außerdem wird an einer digitalen Lösung zur Koordination der rund 400 Praktikantinnen und Praktikanten gearbeitet. Aktuell befinden sich an den drei Schulen, die sich jetzt Lernorte nennen, rund 300 Schülerinnen und Schüler in Ausbildung für einen Pflegeberuf.
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Teil des Ausbildungszentrums
Die Pflegeschule Vorarlberg ist Teil des geplanten Gesundheitsausbildungszentrums. Beim „Bündeln der Kräfte“ arbeiten KHBG und Stadt Dornbirn künftig zusammen. Die Leitungen der Pflegeschulen Feldkirch und Rankweil wurden bereits 2020 zu einer Direktion vereint. Nachdem auch in der Pflegeschule Unterland eine Neubesetzung anstand, lagen Gespräche mit Dornbirn über eine vertiefende Kooperation nahe. „Vorarlberg ist zu klein, um sich gegenseitig zu konkurrieren“, sprach Bürgermeisterin Andrea Kaufmann von einem großen Wurf. Sie betonte die Bedeutung des Pflegeberufs für die Gesellschaft und dessen vielfältige Karrierechancen.
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Etwas muss nicht mehr neu erfunden werden: Seit 2021 gibt es ein Aufnahmeverfahren für alle Pflegeschulen im Land. Allein schon das habe eine deutliche Erleichterung gebracht. „Alle 100 Studienplätze konnten auf Anhieb mit geeigneten Kandidaten besetzt werden“, berichtete Mario Wölbitsch. Nun sollen unter anderem noch gemeinsame Lehrpläne mit inhaltlichen Schwerpunktsetzungen folgen, was die standortübergreifende Ausbildung erleichtert. Ebenso können Sonderausbildungen und Schwerpunktveranstaltungen künftig einfach und unbürokratisch an den drei Lernorten durchgeführt werden.

Großer Abwerbedruck
Die Landeskrankenhäuser und das Stadtspital sind die größten Arbeitgeber und Ausbildner im Gesundheitsbereich. Das gesamte Gesundheitspersonal inklusive der Ärzte erhält dort seine praktische Ausbildung. Als weiterer Schritt im Zusammenhang mit dem Ausbildungszentrum ist deshalb geplant, dort auch die häuser- und trägerübergreifende Aus- und Weiterbildung der Ärzte zu organisieren. Konkret geht es darum, das Rotationsprinzip zu verbessern, damit die angehenden Mediziner möglichst viel verschiedenes Wissen bekommen, um einfacher in anderen Häusern arbeiten zu können. Auf diese Weise will das Land gegen große Spitalsstandorte bestehen. „Besonders aus der Schweiz und aus Liechtenstein ist der Abwerbedruck auf unsere Fachkräfte nach wie vor groß“, sagte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher.
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