Träume
Der Protagonist des Romans ist ein finnischer Kriminaloberkommissar. Knapp 40 Jahre alt, verheiratet, zwei kleine Töchter. Ein Fall hält ihn auf Trab. Arbeit bis in die Nachtstunden hinein. Als er eines Morgens in den Spiegel blickt, versucht er sich den Mann, den er sieht, in der Zukunft vorzustellen. Doch da begegnet ihm nichts von Interesse und schlagartig wird ihm klar, dass er aufgehört hatte zu träumen.
Früher gab es Pläne und Ziele, jetzt ist da nur noch ein schnurgerader Weg in Richtung Alter. Ich habe nach diesen Sätzen kurz aufgehört zu lesen. Eine Erzählung, ja, aber mit einem Körnchen Wahrheit darin. Der Alltag und damit verbundene Notwendigkeiten lassen oft wenig Raum für Gedanken, Gefühle, Träume. Ohne es zu merken, überholt uns die Zeit, und die Runden werden immer enger. Das ist nun einmal der Lauf des Lebens.
Trotzdem lohnt es sich immer, Perspektiven und Träume zu haben. So alt kann der Mensch gar nicht werden, als dass ihm das nicht guttun würde. Wir sollten uns nur ab und zu daran erinnern. Mein Motto: Irgendwann ergibt sich irgendwie immer etwas. Nachdem ich mit dem Kapitel im Buch durch war, zog ich meine Laufschuhe an und begann mit dem Lauftraining, das ich so lange vernachlässigt hatte.
Marlies Mohr
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