Marlies Mohr

Kommentar

Marlies Mohr

Korallen und Berggipfel

Gesund / 14.07.2023 • 11:39 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Unlängst bin ich auf ARTE bei zwei Dokumentationen hängengeblieben, in denen es um die Rettung der Korallenriffe bzw. das Bemühen, zu retten, was noch zu retten ist, ging. In diesen sehr aufschlussreichen Filmen wurde auch erklärt, wie diese wunderbare Welt unter Wasser funktioniert, welche Mechanismen da wie selbstverständlich ineinandergreifen und jedes Lebewesen in den Tiefen dort seinen Beitrag leistet, dass es rundläuft. Es ist schon erstaunlich, wie gut die Natur alles eingerichtet hat. Selbst die kleinsten Rädchen, und dabei geht es um winzigste Teile, greifen perfekt ineinander bzw. würden es immer noch tun, hätte der Mensch nicht schon so viel kaputt gemacht. Einst farbenprächtige Korallen sind aufgrund der aufgeheizten Ozeane bereits totenbleich. Ein geradezu schockierendes Mahnmal für die zerstörerische Kraft der Zivilisation.

Jetzt, wo der sprichwörtliche Hut brennt, wird zumindest versucht, das weltweit größte Ökosystem am Leben zu erhalten bzw. aufzupäppeln. Es sind allerdings sehr aufwendige und vor allem teure Maßnahmen, und niemand weiß, ob sie tatsächlich einen Nutzen bringen. Ob die Fragmente, die etwa noch gesunden Korallen entnommen und kränkelnden aufgepfropft werden, den Exodus verhindern, ob sie sich anpassen können. Ein Versuch. Eine Hoffnung. Mehr ist es nicht, und doch . . . Kurios, dass jetzt mühsam repariert werden muss bzw. sollte, was über Jahrzehnte verbockt wurde. Die Korallenriffe mögen aus unserer Perspektive weit weg sein, Berggipfel, die einfach abbrechen, sind es nicht. Finde den Fehler!

Marlies Mohr

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